Bei der Schwangerschaftsversorgung in Deutschland klaffen bedenkliche Lücken. Drei Hebammen lassen sich im Rahmen von "37°" im Zweiten bei ihrem verantwortungsvollen Beruf begleiten. Für ihre enorme Leistung erhalten sie jedoch kaum die verdiente Anerkennung.
Schon seit Jahren warnen die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe und der Deutsche Hebammenverband: Es gibt zu wenig Hebammen. In der Folge existieren schon jetzt bedenkliche Lücken in der Schwangerschaftsversorgung. Die Betreuung werdender Mütter, aber auch die Vor- und Nachsorge bei einer Geburt scheinen mancherorts nur noch unter höchstem persönlichen Einsatz der Geburtshelferin zu gewährleisten. Wenn überhaupt! – Anna, Peggy und Melanie sind Hebammen. Ihre Arbeit als Geburtshelfererinnen sehen sie allesamt als Berufung. Im Film von Annette Heinrich, der nun im Rahmen der "37°"-Reihe im Zeiten zu sehen ist, wird deutlich, dass es ihnen in den letzten Jahren jedoch immer schwerer gemacht wurde, das zu verfolgen, was sie am besten können: Dem Wunder Leben seinen Weg zu bereiten.
Dabei wirken die Probleme für die Hebammen in einem überforderten Gesundheitssystem mitunter hausgemacht. Die 38-jährige Anna etwa erklärt: "Auch wenn man mir das nicht immer ansieht, dass ich zwei durchwachte Nächte hinter mir habe, habe ich mich schon einige Male am Rande der Belastbarkeit gefühlt." Nicht selten liegt ihr Arbeitspensum bei rund 90 Wochenstunden.
Wegen dieser extremen Arbeitsbelastung der Geburtshelferinnen bei vergleichsweise überschaubaren Lohn beklagen Krankenhäuser schwere Probleme bei der Stellenbesetzung von Hebammen. Dazu kommt das Fallpauschalensystem. Es ist ein maßgeblicher Grund dafür, das Geburtshilfe für Kliniken immer unrentabler wird. Einige Kinderstationen in Deutschland wurden in den vergangenen Jahren bereits geschlossen.
37°: Keine leichte Geburt – Di. 19.05. – ZDF: 22.15 Uhr