Robert Koch und Louis Pasteur waren zeitlebens große Rivalen. Wie ihr Konkurrenzverhalten die moderne Medizin beflügelte, zeigt ein Dokudrama aus dem Jahr 2018, das ARTE zur besten Sendezeit wiederholt.
Ende des 19. Jahrhunderts fordern Epidemien von Tuberkulose, Diphtherie, Cholera und Pest etliche Todesopfer. Unter Wissenschaftlern kursiert die Vermutung, dass kleinen Tierchen, die einzig unter dem Mikroskop erkennbar sind, der Auslöser dieser Krankheiten sein könnten. Wirklich beweisen kann diese These lange keiner. Zwei Männer, die den Anstoß für weitere Forschungs- und schließlich auch Heilungsmethoden geben, sind der deutsche Landarzt Robert Koch und der französische Chemiker Louis Pasteur. Wie der Wettkampf zwischen den beiden die Medizin für immer revolutionierte, zeigt das französische Dokudrama "Koch und Pasteur – Duell im Reich der Mikroben" aus dem Jahr 2018.
Unter der Regie von Mathieu Schwartz begleitet der Film das Konkurrenzgebaren zwischen Koch und Pasteur, das von nationalistischem Stolz getrieben wird: Die Tragödie des Preußisch-Französischen Kriegs von 1870 hatte dem einst deutschlandfreundlichen Louis Pasteur viel zugemutet. Halbseitig gelähmt und in der zweiten Hälfte seines Lebens forscht er dennoch unerbittlich an einem Tollwutimpfstoff, der ihm letztlich viele Preise einbringen wird.
Zur gleichen Zeit interessiert sich der um die 30 Jahre alte Landarzt Robert Koch für eine Milzbrand-Epidemie, die immer mehr Viehherden seiner Patienten tötet. Seine privaten Forschungen und die daraus resultierende Entdeckung des Tuberkulose-Bazillus werden ihm letztlich den Nobelpreis für Medizin bescheren. Der Film erzählt von einer rund 20 Jahre währenden Rivalität zwischen den grundverschiedenen Charakteren Koch und Pasteur, von einem Wettkampf, der zwischen Berlin und Paris ausgefochten wurde und der die moderne Medizin bis heute prägt.
Koch und Pasteur – Sa. 21.01. – ARTE: 20.15 Uhr