Die Branche ist alarmiert: Selbst unverwechselbare Superstars wie Billie Eilish oder REM machen sich große Sorgen um die Zukunft der Musikproduktion. Die neue 3sat-Doku nimmt das Hype-Thema "Künstliche Intelligenz" im Pop ins Visier.
Weltuntergangsprognosen haben in düsteren Zeiten Hochkonjunktur: Auch wenn mit einer nahen Übernahme der globalen Herrschaft durch wild gewordene Roboter-Armeen, wie man das etwa aus der "Terminator"-Filmreihe kennt, eher nicht zu rechnen ist, sind sich kritische Mitbürger einig: von Künstlicher Intelligenz geht eine große Gefahr aus. Die neue Dokumentation "Künstliche Musik – Die KI-Revolution im Pop", die 3sat nun in deutscher Erstausstrahlung zeigt, wirft ein Schlaglicht auf eine Branche in Aufruhr. Es geht in eine Welt, in der eine Popstar-Stimme sich vermeintlich perfekt in Sekundenschnelle von einer Maschine imitieren lassen kann. Und in der immer mehr Songs von KI "komponiert" werden. Mit welchen Folgen?
Wie der spannende Report von Karsten Gravert und Hanna Langreder aufzeigt, sind immer mehr Künstler ernsthaft besorgt, wie weitreichend KI-Tools die herkömmlichen Prozesse der Musikproduktion verändern und die kreative Eigenleistung entwerten könnten. Längst sind nicht nur die Anbieter von sogenannter Gebrauchsmusik, die auch jetzt schon quasi industriell Radio-Jingles und Hintergrund-Musik erstellen, akut betroffen.
Im Doku-Beitrag erfährt man auch, wie Superstars wie Billie Eillish oder die Band REM um ihr Lebenswerk fürchten. Neue Programme, die auch von Laien einfach bedient werden können, befeuern die Illusion, dass praktisch jeder mit wenigen Mausklicks aus dem heimischen Wohnzimmer heraus zum Mega-Überflieger werden könnte. Noch scheint der Weg recht weit. Aber der Kampf um Marktanteile und Urheberrechte hat gerade erst begonnen.
Künstliche Musik – Die KI-Revolution im Pop – Sa. 31.08. – 3sat: 19.20 Uhr