Volker Heißmann wurde in der Rolle des "Mariechens" zur bayerischen Fastnachts-Legende. Aber es war ein weiter Weg dahin. "Lebenslinien" schildert ihn erneut.
"Das wär' doch gelacht", lautet der Untertitel zur neuen Folge von "Lebenslinien", die sich im BR mit dem Leben von Volker Heißmann beschäftigt. Dabei hat Vater Heißmann, ein Malermeister, wahrlich nicht gelacht, als Jung-Volker damals bekundete, er werde nicht in die beruflichen Fußstapfen von Papi treten. Sondern Spaßvogel werden und irgendwann – so der frühe Traum – ein eigenes Theater gründen. Heißmann, 48 und geboren im fränkischen Fürth, hat sich den Traum verwirklicht, das Theater "Comödie Fürth" wird von ihm und drei Freunden geleitet. Einer davon ist Martin Rassau, an dessen Seite Heißmann zur fränkischen Fastnachts-Ikone wurde: Als Waltraud (Rassau) und Mariechen (Heißmann) begeistern sie – alljährlich seit 1997 – bei "Fastnacht in Franken" das Publikum bei der Prunksitzung und Millionen an den Bildschirmen und sind aus dem Programm nicht mehr wegzudenken.
Volker Heißmanns Sinn für Humor machte schon früh den Schulkameraden das Leben leicht und schwer, denn er hatte immer einen Spaß oder Streich auf Lager. In der Schultheatergruppe entstand der Traum vom eigenen Theater. Den hatte er immer im Kopf, auch wenn er dem Vater zuliebe erst einen Umweg über eine Hotelfachlehre machte. Mit "Waltraud und Mariechen", einer Art fränkisch-weiblichen Ausgabe der ewig, ironisch aber auf höchstem Niveau nörgelnden Logen-Grantler Waldorf und Statler bei den "Muppets", kam 1997 der Durchbruch, 1998 bereits wurde das Fürther Berolzheimeranium ins eigene Theater "Comödie Fürth" umgewandelt.
Bei "Lebenslinien" – das Format gibt es seit 1990 – wird aber nicht nur Schenkel geklopft, sondern es wird auch nachdenklich. Etwa, wenn sich Heißmann an den Todestag des Vaters erinnert, an dem er, der Sohn, auf der Live-Bühne stand. Oder wenn es um die lange und bislang vergebliche Suche nach der großen Liebe geht. Dann steht auch "Mariechen" einmal, ein einziges Mal, respektvoll still im Hintergrund.
Am Freitag, 2. Februar, geht es dann aber wieder augenzwinkernd lustig zu, wenn Heißmann und Rassau gemeinsam mit Büttenredner Peter Kuhn oder der "Altneihauser Feierwehrkapell'n" den Mächtigen im Land den Spiegel vorhalten. Bei der "Fastnacht in Franken" in den Veitshöchheimer Mainfrankensälen ist auch der BR wieder dabei. Das Dritte überträgt Prunksitzung des Fastnacht-Verband Franken ab 19 Uhr.