Miss Merkel - Ein Uckermark-Krimi: Mord im Schloss
12.03.2024 • 20:15 - 22:15 Uhr
Fernsehfilm, Krimikomödie
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Originaltitel
Miss Merkel - Ein Uckermark-Krimi
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2022
Fernsehfilm, Krimikomödie

Miss Merkels Mops heißt Helmut – und nicht Putin

Von Eric Leimann

Bevor nächste Woche Fall zwei für die Altkanzlerlin und Hobbydetektivin ansteht, wiederholt RTL die erste Verfilmung von David Safiers Bestseller-Buchreihe "Miss Merkel". Mit Katharina Thalbach landete man einen naheliegenden Besetzung-Coup. Die Gags sitzen, der Krimi hingegen ist weniger bedeutend.

Es ist schon ein ziemlicher Coup, der dem Bremer Erfolgsautor David Safier, Grimmepreis-Träger für seine TV-Sitcom "Berlin, Berlin", mit bislang drei Bänden der Buchreihe "Miss Merkel" geglückt ist. Safiers Idee: Die bekanntlich bodenständige Angela Merkel hat sich nach dem Ende ihrer langen Politkarriere mit Ehemann Joachim Sauer (im Film: Thorsten Merten) in die Uckermark zurückgezogen. Dort löst sie aus Langeweile Kriminalfälle.

Mit "Miss Merkel – Ein Uckermark-Krimi: Mord im Schloss" zeigte RTL im März 2023 die erste Verfilmung eines Safier-Merkel-Romans. Nun wiederholt der Sender die Krimikomödie, bevor in der Folgewoche der zweite Film "Miss Merkel – Ein Uckermark-Krimi: Mord auf dem Friedhof" (Dienstag, 19.3., 20.15 Uhr, RTL) ansteht. Mit Katharina Thalbach in der Titelrolle wurde eine Schauspielerin verpflichtet, die die Kanzlerin schon vor gut zehn Jahren in der SAT.1-Guttenberg-Satire "Der Minister" so überzeugend spielte, dass sie zum heimlichen Star des ohnehin sehr gelungenen Films avancierte. "Miss Merkel", der Film, kam übrigens im letzten Jahr hervorragend an. Durchschnittlich 3,27 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer ab drei Jahre wollten Thalbach/Merkel beim Ermitteln zusehen.

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Aber darf man einfach so ein fiktives Buch über Angela Merkel schreiben? Die echte Merkel wusste schließlich gar nichts vom Projekt? "Ja", erklärte der Autor in einem Interview. Sein Verlag habe das alles juristisch überprüft und grünes Licht gegeben. So entstand nun wohl auch der Film (Regie: Christoph Schnee, Buch: Stefan Cantz) ohne explizite "Mitarbeit" der Altkanzlerin – einer Figur des öffentlichen Lebens, über die man sich also wohl künstlerisch fiktive Gedanken machen kann. Nach Safier respektive RTL befindet sich die Kanzlerin seit kurzer Zeit in Rente und ist mit Mann Joachim und Mops "Helmut", der in den Büchern bis vor kurzem "Putin" hieß, aber auch dort unbenannt werden soll, in eine Kleinstadt in der Uckermark gezogen.

Doch nur backen und wandern – das wird halt schnell langweilig. Als Frauenheld und Laienschauspieler Freiherr Philip von Baugenwitz (Thomas Heinze) kurz nach einer Theateraufführung vergiftet in einem von innen verriegelten Verlies gefunden wird, erwacht neues Leben in Angela. Sie ahnt, dass es kein Selbstmord ist, und weil die Polizei in Person von Kommissar Hannemann (Sascha Nathan) dies nicht wahrhaben will, muss "Miss Merkel" eben selbst ermitteln. Unterstützt von ihrem gutmütigen Bodyguard Mike (Tim Kalkhof) macht sie sich als Detektivin an die Arbeit.

Ein unterirdischer Gang, in dem Obama heimlich rauchte ...

Die Merkel-Gags im Film sind wirklich nicht übel. Zum Beispiel jene über ihre immer gleichen Merkel-Business-Roben, die sie auch in der Uckermark nicht ablegt: "Ich habe davon noch über 50 im Schrank, und die müssen aufgetragen werden", sagt die sparsame Rentnerin. Die rote Robe, die sie zur Ermittlung trägt, habe sie zum letzten Mal bei der Fußball-WM 2014 angehabt. Und was passierte? "Richtig, Deutschland wurde Weltmeister." Schön ist auch, dass Ehemann Sauer – der, der sich immer so dezent im Hintergrund hielt – im "Miss Merkel"-Universum als Mann beschrieben wird, der Kalauer liebt und seine Witzchen ständig anbringen muss. Überhaupt: Das Ganze lebt von seinen launigen Dialogen und sicher nicht von der Brillanz des Krimis, der hier nur Beiwerk ist.

Als der junge und mit BRD-Hintergrund ausgestattete Personenschützer Mike, Merkels Spielball für alles, was nur Ältere und jene aus dem Osten wissen können, einmal pikiert bei einer heimlich beobachteten Bettszene reagiert, sagt sie: "Ach ihr prüden Westler. Die Damen von Gaddafis Leibwache, die haben bauchfrei getragen."

Überhaupt gibt es immer wieder fiktive humorige Anekdoten, die "Miss Merkel" als über Dekaden aktive Insiderin des internationalen Polit-Jetsets zum Besten gibt. Zum Beispiel, dass auch das Weiße Haus in Washington wie das Schloss, in dem Miss Merkel ermittelt, über einen Geheimgang verfügt. "Dort hat Obama immer geraucht. Solange, bis Michelle ...". Immer wieder wird die kleine Welt der Uckermark und jene der an Agatha Christie und Miss Marple geschulten Krimiwelt früherer Generationen mit der großen Welt der Politik verknüpft – und das durchaus launig.

"Frau Merkel, ich muss zugeben, dass ich sie unterschätzt habe"

Bodenständig trifft global, trockener Humor trifft wissenschaftliche Rationalität – eine Weltsicht eben, wie man sie Angela Merkel immer zugeschrieben hat. "Sie müssen sich daran gewöhnen, Mike. Wir Ostfrauen ergreifen gern die Initiative", sagt "Miss Merkel" im Film. Und am Ende heißt es: "Frau Merkel, ich muss zugeben, dass ich sie unterschätzt habe." Und die Antwort lautet natürlich: "Das ist die Geschichte meines Lebens!"

Miss Merkel – Ein Uckermark-Krimi – Di. 12.03. – RTL: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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