Nymphomaniac 1
08.01.2026 • 22:25 - 00:20 Uhr
Spielfilm, Drama
Lesermeinung
Joe (Charlotte Gainsbourg, l.) erzählt dem alternden Junggesellen Seligman (Stellan Skarsgard, r.) von ihren sexuellen Abenteuern.
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Zusammengeschlagen liegt die selbsternannte Nymphomanin Joe (Charlotte Gainsbourg) im Hof eines Wohnhauses.
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Mrs. H (Uma Thurman) versucht mit allen Mitteln, ihren verloren geglaubten Mann zurückzugewinnen.
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Joe (Stacy Martin, r.) wettet mit Schulfreundin K. (Sophie Kennedy Clark, l.) wer während der Zugfahrt die größeren amourösen Chancen hat.
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Originaltitel
Nymphomaniac: Vol. I
Produktionsland
DK, D, F, B, GB, S, USA
Produktionsdatum
2013
Altersfreigabe
16+
Spielfilm, Drama

Nymphomaniac 1

Der alternde Junggeselle Seligman findet auf seinem Heimweg die zusammengeschlagene Joe. Während er ihre Wunden versorgt, erzählt sie ihm von ihren ausschweifenden sexuellen Abenteuern. In seinem skandalumwitterten Erotikdrama leuchtet Regisseur Lars von Trier die seelischen Abgründe seiner Protagonisten tabufrei aus. Die Hauptrollen spielen Charlotte Gainsbourg und Stellan Skarsgċrd. An einem kalten Winterabend liest der in die Jahre gekommene Junggeselle Seligman vor seiner Haustür eine übel zugerichtete Frau namens Joe auf. Mit Mühe schleppt er die schwer verletzte Joe in seine Wohnung und versorgt dort ihre Wunden. Während er sich rührend um sie kümmert, erzählt sie ihm ihre Geschichte: Schon früh merkt sie, dass sie anders fühlt als ihre Klassenkameraden und ihr Hunger nach sexueller Befriedigung kaum zu bändigen ist. Als sie von ihrer ersten Liebe, Jerôme, entjungfert und anschließend barsch verlassen wird, verliert sie jeden Glauben an die Liebe und verschreibt sich mit Haut und Haaren der Sexualität. So wettet sie im Teenager-Alter mit ihrer Schulfreundin B um eine Tüte Bonbons, wer sich erfolgreicher durch einen Zug-Waggon "fickt". Dass Joe am Ende die Süßigkeiten in der Hand hält, verdankt sie ihrem letzten Opfer, einem verheirateten Mann, der sich zunächst standhaft weigert, sich von ihr "einen blasen" zu lassen, schließlich aber dennoch der Versuchung erliegt. Nach zahllosen sexuellen Begegnungen, bei denen Gefühle so gut wie keine Rolle spielen, trifft sie schließlich wieder auf Jerôme, in Gestalt ihres neuen Vorgesetzten. Diesmal ist er es, der eine verbindliche Beziehung sucht, sie aber nichts anderes will als entfesselte Sexualität und größtmögliche Abwechslung. Seligman hört Joes Geschichten geduldig und frei von moralischen Vorhaltungen zu, wirft nur hin und wieder die eine oder andere Lebenserfahrung ein und seine daraus gezogenen Schlüsse. Joes Erzählungen sind in acht Kapitel unterteilt, wobei der erste Teil mitten in der fünften Episode mit einem Cliffhanger endet. Dabei arbeitet Regisseur Lars von Trier virtuos mit verschiedenen Stilmitteln und Metaphern, verknüpft beispielsweise die Theorie des perfekten Anglers oder Bachs Dreiklang mit Joes sexuellen Eskapaden. Wenn auch die Bilder explizit sind, ordnen sie sich dennoch immer ihrer Botschaft unter: dem zutiefst pessimistischen Psychogramm einer selbstzerstörerischen, von Selbsthass, Schuld und Zweifel gepeinigten Nymphomanin, die alles daran setzt, um nur eines nicht zu empfinden - die Nähe zu einem anderen Menschen. Die überragende Charlotte Gainsbourg hatte bereits in Lars von Triers Horrorthriller "Antichrist" und in seinem Endzeitfilm "Melancholia" tragende Parts inne. Diesmal spielt sie die verzweifelte Sexsüchtige in ihren Vierzigern, die Rolle der jüngeren Joe hat die Newcomerin Stacy Martin inne, die mit einem ebenso überzeugenden wie radikalen darstellerischen Talent reüssiert.

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