Polizeiruf 110
20.09.2020 • 20:15 - 21:45 Uhr
Serie, Krimireihe
Lesermeinung
ARD-Logo der Sendung.
Vergrößern
Logo der Sendung.
Vergrößern
Logo der Sendung.
Vergrößern
Katrin König (Anneke Kim Sarnau, li.), Polizistin Petra (Anika Wangard) und Bukow (Charly Hübner) bringen Rolf Wendland (Thomas Sarbacher) in das Safehouse.
Vergrößern
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2020
Altersfreigabe
12+
Serie, Krimireihe

Totgesagte sterben früher

Von Maximilian Haase

Im Magdeburger "Polizeiruf 110: Tod einer Toten" wird eine Frau ermordet, die schon seit Jahren als tot galt. Es entspinnt sich eine düstere Kriminalgeschichte um Drogensucht, Rauschgifthandel und zerrüttete Familien.

Dass Totgesagte angeblich länger leben, weiß der Volksmund. Dass Ausnahmen die Regel bestätigen, ebenso. So ist einfach zu erklären, warum im aktuellen "Polizeiruf 110" aus Magdeburg eine seit Jahren für tot erklärte Frau plötzlich doch wieder auftaucht – allerdings abermals als Leiche. "Tod einer Toten" lautet folgerichtig der Titel des düster inszenierten Krimis, dessen Regisseur David Nawrath auch das Drehbuch mitverfasste. Zwischen der trostlos daherkommenden Abgeschiedenheit der Bauernhöfe und Wälder außerhalb und der nicht minder freudlosen Junkieszene der Stadt schafft der Film einen Spagat, der latent bedrohliche Stimmung erzeugt.

Das beginnt schon mit den unerbittlichen Leichenbildern: Die junge Frau, die man tot am Waldrand findet, wird aus jeder Perpektive beleuchtet – vor Ort und auf dem Leichentisch. Nachvollziehbar erscheint das deshalb, weil sich viel um ihre Identität dreht: Identifiziert als Jessica Mannfeld (Johanna Polley), die man per Kopfschuss regelrecht hingerichtet hat, sorgt die Tote bald für große Rätsel bei Ermittlerin Brasch (gewohnt fantastisch: Claudia Michelsen). Die Kommissarin entdeckt nahe des Fundorts ein schweigendes kleines Mädchen (Madeleine Tanfal), das sie für die Tochter der Ermordeten hält. Und nach dem Gespräch mit dem Vater der Toten wird klar: Jessica soll angeblich vor Jahren gemeinsam mit ihrem Freund Alex Zapf (Ben Münchow) bei einem Autounfall ums Leben gekommen sein.

Drogenhandel als Hintergrundrauschen

Bei allen Beteiligten sorgt der Fall für Verwirrung, allen voran bei Vater Werner Mannfeld (Christian Kuchenbuch), der zwischendurch hochirritiert sogar leugnet, dass dort tatsächlich seine Tochter auf dem Leichentisch liegt. Zumal das Verhältnis zwischen ihr und dem auf einem Bauernhof lebenden Vater kein gutes war: Jessica war drogenabhängig, wie sich bald herausstellt, trieb sich in der Rauschgiftszene herum. War das der Grund, warum sie ihren Tod vortäuschte? War sie gemeinsam mit Alex Zapf, dem Vater des Kindes, auf der Flucht?

Und dann wäre da ja noch Kriminalrat Lemp, der schon am Anfang des Films eine entscheidende Szene beobachtet: In der Nacht der Tat hielt er sich nahe des Tatorts auf und fuhr einen Mann an – dies allerdings angetrunken, weshalb der von Felix Vörtler herrlich mürrisch verkörperte Ermittler seinen Führerschein abgeben musste und fortan wie ein etwas unzuverlässiger Zeuge behandelt wird. Immerhin: Es kommt heraus, dass es sich bei dem Angefahrenen um Alex Zapf handelte, der ebenfalls einst seinen Tod vortäuschte.

Ob Zapf jedoch etwas mit dem Mord an Jessica zu tun hat oder selbst vor einem Täter auf der Flucht war, stellt die Ermittler vor große Fragen. Die Verknüpfung der Geschichte mit dem organisierten Rauschgifthandel erscheint dabei – trotz detailreicher Drehbuch-Recherche und Einbeziehung des Rauschgiftsdezernats – lediglich wie ein Hintergrundrauschen. Im Vordergrund des spannenden Krimis steht, wie so oft, die zerrüttete Geschichte einer Familie.

Polizeiruf 110: Tod einer Toten – So. 20.09. – ARD: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

Das beste aus dem magazin

Dr. Melanie Ahaus ist niedergelassene Kinder- und Jugendärztin in Leipzig und Sprecherin des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte in Sachsen.
Gesundheit

So lernen Kleinkinder durchzuschlafen

Schlafprobleme bei Babys sind weit verbreitet. Eine junge Mutter berichtet von den Herausforderungen mit ihrer einjährigen Tochter. Experten geben Ratschläge, wie Babys besser in den Schlaf finden und durchschlafen können.
Ein Mann hält sich den Bauch.
Gesundheit

Durchfall: Krankheitserreger natürlich bekämpfen

Durchfall kann plötzlich auftreten. Heilerde bietet eine natürliche Möglichkeit, Krankheitserreger zu binden und den Darm zu beruhigen. Erhältlich in Apotheken.
Ein Mann bekommt ein Hautscreening.
Gesundheit

Krebsvorsorge nicht verpassen!

Vorsorgeuntersuchungen können Leben retten. Der "Tag der Krebsvorsorge" am 28. November soll aufklären und motivieren, wichtige Termine nicht aufzuschieben. Die AOK bietet mit dem "Vorsorg-O-Mat" ein spielerisches Tool, um die passenden Untersuchungen zu finden. Mehr dazu auf der AOK-Homepage.
Stefanie Heinzmann vor einem lilanem Hintergrund.
HALLO!

Stefanie Heinzmann über ihr neues Album "Circles": "Das Leben verläuft in Kreisen"

Stefanie Heinzmann hat Mitte Oktober ihr neues Album „Circles“ vorgestellt. Mit prisma sprach die sympathische Schweizerin über die neuen Lieder und die bevorstehende Tour.
Eine Grafik einer Krankenstation für Frühchen.
Gesundheit

Oktopusse für kleine Kämpfer

Der Weltfrühgeborenentag macht auf die Herausforderungen von Frühgeburten aufmerksam. In Deutschland werden jährlich tausende Kinder zu früh geboren. Die Initiative "Oktopus für Frühchen" bietet Unterstützung und hilft mit kleinen gehäkelten Oktopussen im Inkubator.
Doc Julia Fischer
Gesundheit

Herzinfarkt bei Frauen – oft nicht sofort erkannt

Eine 63-jährige Frau erlebte auf den Kanaren einen Herzinfarkt, der zunächst unentdeckt blieb. Professor Dr. Burkhard Sievers erklärt, warum Herzinfarkte bei Frauen oft anders verlaufen und welche Symptome ernst genommen werden sollten.