Romy - Porträt eines Gesichts
19.09.2018 • 22:45 - 23:45 Uhr
Spielfilm, Dokumentarfilm
Lesermeinung
Die Dokumentation von 1965 bietet einen faszinierenden Blick auf die große Schauspielerin Romy Schneider, die zum Zeitpunkt der Dreharbeiten mit 27 Jahren noch auf der Suche nach ihrem künstlerischen Selbstverständnis war.
Vergrößern
Die Schauspielerin Romy Schneider wurde ab 1955 in der Rolle als Elisabeth von Österreich in den "Sissi"-Filmen zum populären Filmstar.
Vergrößern
Die Dokumentation von 1965 bietet einen faszinierenden Blick auf die große Schauspielerin Romy Schneider, die zum Zeitpunkt der Dreharbeiten mit 27 Jahren noch auf der Suche nach ihrem künstlerischen Selbstverständnis war.
Vergrößern
Die Dokumentation von 1965 bietet einen faszinierenden Blick auf die große Schauspielerin Romy Schneider, die zum Zeitpunkt der Dreharbeiten mit 27 Jahren noch auf der Suche nach ihrem künstlerischen Selbstverständnis war.
Vergrößern
Produktionsland
Deutschland
Produktionsdatum
1966
Spielfilm, Dokumentarfilm

Zwischen Melancholie und Überschwang

Von Hans Czerny

Im Februar 1966 besuchte der Regisseur Hans Jürgen Syberberg Romy Schneider drei Tage lang in einer frühen Krise, um sie zu spontan zu porträtieren.

Drei Tage in Kitzbühel diesmal, nicht in Quiberon wie im Spielfilm mit Marie Bäumer. Der Regisseur Hans Jürgen Syberberg hat Romy Schneider im Februar 1966 gefilmt. Freimütig gibt sie mit gerade 27 Jahren Auskunft über ihr Leben und ihre Arbeit, immer schwankend zwischen Publicity und Selbstfindung, zwischen Melancholie und Überschwang. Auch da ist die Krise gewaltig. Der BR wiederholt den Film zu Romy Schneiders 80. Geburtstag am 23. September. Die Schauspielerin, deren große Erfolge in den Siebzigern in Frankreich kamen, starb 1982 an Herzversagen.

Etwa 25 Filme hatte sie damals schon gedreht, darunter Filme wie "Der Kardinal" mit Otto Preminger und "Der Prozess" mit Orson Welles. Erstmals hat sie zusammen mit Michel Piccoli in einem Film, Schornstein Nr. 4" gespielt. Doch der Film zeigt: Sie ist unglücklich, sie wird zu wenig anerkannt, der Partner Alain Delon hat sie zudem verlassen. Sie habe "nicht mehr die Kraft, nicht mehr die Nerven", sagt sie, um sich mit der Öffentlichkeit auseinanderzusetzen, und: "Ich will nicht mehr". Das alles zwischen Skifahrten im Schnee und Aufnahmen in ihrem Haus. Stemmschwung und Schneereste zwischen Tannenwipfeln, die Gefühlschaos symbolisieren. Und dazwischen, auch in Magazinfotos, immer wieder dieses Romy-Schneider-Gesicht im Wandel vom Mädchen zur reifen Frau.

PRISMA EMPFIEHLT
Täglich das Beste aus der Unterhaltungswelt bequem in Ihr Mail-Postfach? Dann abonnieren Sie unseren Newsletter "PRISMA EMPFIEHLT" und erhalten ab sofort die TV-Tipps des Tages sowie ausgewählte Streaming- und Kino-Highlights.

"Sissi" kommt übrigens gut weg. Der Film hat ihr zu Weltruhm verholfen, "Herr Marischka hat genau gewusst, was er will", alles habe "absolut damals gestimmt". Jetzt, 1966, will sie Theater spielen, endlich auf Deutsch und am liebsten im Burgtheater, und mehr solch großartige Szenen drehen wie in Orson Welles' "Prozess". "Fabelhaft", sagt sie, sei das gewesen. Sie habe sich selbst beim Betrachten hinterher "gar nicht mehr erkannt". Das Schwarzweiß-Porträt wirkt so neu wie am ersten Tag, dank dieses Gesichts, dieser immer wieder sich selbst suchenden Stimme und einer frechen Bildmontage, wie es sie heute nicht mehr gibt.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

Top stars

Das beste aus dem magazin

Harald Lesch im Interview.
HALLO!

Harald Lesch: "Ein kapitalistisches Weltbild hingegen gefährdet unsere Lebensbedingungen"

Harald Lesch bringt seit Jahren dem TV-Publikum unsere faszinierende Welt und wissenschaftliche Erkenntnisse näher. Im Interview spricht der Astrophysiker unter anderem über kommende Generationen, seine Lehrtätigkeit in München und wie Religion und Wissenschaft für ihn zusammenpassen.
Das „phaeno“ in Wolfsburg.
Reise

Wenn Architektur eine Stadt verändert

Viele Museen sind von außen genauso imposant wie von innen. Ein gutes Beispiel ist das Guggenheim-Museum, das in Bilbao zu einem wirtschaftlichen Boom geführt hat. Doch nicht nur die nordspanische Stadt profitiert vom „Bilbao-Effekt“.
Dr. Julia Fischer moderiert montags die SWRGesundheitssendung „Doc Fischer“, ist Buchautorin („Medizin der Gefühle“) und medizinische Expertin in Talkshows wie „hart aber fair“ (ARD). Als Host des neuen ARD Gesund Youtube-Kanals erklärt sie anschaulich medizinische Themen.
Gesundheit

Demenz verhindern – durch die richtige Prävention

Die Diagnose Demenz ist ein Schock für Betroffene. Doch mindestens ein Drittel aller Fälle könnte verhindert werden – mit der richtigen Prävention. Dr. Julia Fischer gibt in der Arzt-Kolumne Informationen und Ratschläge zum Thema.
Claudia Michaelsen ist als "Polizeiruf 110"-Kommissarin zu sehen.
HALLO!

Claudia Michelsen: "Es geht um zunehmend verloren gehende Empathie"

"Polizeiruf"-Kommissarin Claudia Michelsen spricht im Interview über ihre Figur, Moral in Krimis und ihre kommenden Projekte.
Stefan Fink ist Leiter einer Apotheke in Weimar 
und Mitglied des Geschäftsführenden Vorstands des Deutschen 
Apothekerverbands.
Weitere Themen aus dem Magazin

Haarausfall – was hilft?

Stefan Fink ist Fachmann für das Thema Haarausfall. In der Arzt-Kolumne gibt der Apotheker Tipps für eine Behandlung.
Michael Kaeshammer ist ab Mitte Mai auf Deutschland-Tournee.
Weitere Themen aus dem Magazin

Michael Kaeshammer: „Wenn man nichts zu sagen hat, kann man nichts Echtes kreieren“

Michael Kaeshammer füllt in Nordamerika große Säle und hat im kanadischen TV sogar seine eigene Kochshow namens „Kaeshammer‘s Kitchen“. Seine Musik, natürlich vom Jazz beeinflusst, vereint Pop, Blues und Rock’n‘Roll - und überzeugt nicht zuletzt durch Kaeshammers einzigartigen und mitreißenden „Crossover Style“. Mit seinem neuen Album „Turn It Up“ möchte der gebürtige Offenburger, der in jungen Jahren ausgewandert ist, auch in Deutschland den Durchbruch schaffen. prisma hat mit dem Musiker gesprochen.