Rückkehr ins Nazidorf
11.10.2025 • 23:45 - 00:15 Uhr
Info, Gesellschaft + Soziales
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Michel Abdollahi im "Nazidorf"
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Michael Abdollahi im Interview mit "Dorfnazi" Sven Krüger
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Die Hütte aus dem "Nazidorf" auf ihrer Reise durch Deutschland
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Originaltitel
Rückkehr ins Nazidorf
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2025
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Rückkehr ins Nazidorf

Er ist wieder da - Journalist und Moderator Michel Abdollahi kehrt zurück nach Jamel, in das sogenannte Nazidorf. 2015 war er schon einmal dort und lebte einen Monat lang in einer Hütte mitten auf der Dorfwiese, um mit den Neonazis ins Gespräch zu kommen. Zehn Jahre später macht Abdollahi einen neuen Anlauf. Denn das Land hat sich verändert. Was ist im "Nazidorf" passiert? Zunächst einmal muss er ohne Hütte in Jamel anreisen. Er erhält keine Genehmigung mehr von der Gemeinde, eine Begründung bleibt aus. Dafür bekommt er Kirchen-Asyl in der Nachbargemeinde und kann Jamel von dort aus erkunden. Das "Nazidorf" hat einige Modernisierungen erfahren: neue Laternen, eine von der EU rekultivierte Fläche und akkurate Fahrradständer. Und auch der rechtsextreme Dorfchef Sven Krüger blüht offenbar auf. Er sitzt als gewähltes Mitglied im Gemeinderat. Ist also alles friedlich? Im Interview unter der Dorflinde lässt Sven Krüger an seiner rechtsextremen Gesinnung keinen Zweifel: "Wir waren schon rechts, bevor es cool war - diese TikTok Nazis oder diese AfD - für die extreme Rechte ist das viel zu bürgerlich", so Krüger im Interview mit Abdollahi. Dorfnazi Krüger ist politisch offenbar der Alte geblieben. Er kann vielleicht offener sprechen in einem Land, das sich in den letzten zehn Jahren verändert hat. Wie konnte das geschehen? Abdollahi bleibt nicht in Jamel, sondern erkundet mit seiner Hütte auf dem Anhänger weiter eine Gesellschaft, die immer noch um die Flüchtlingspolitik ringt. In einigen Orten haben sich mittlerweile selbstbewusst rechtsnationale Menschen angesiedelt und versuchen, ihren Einfluss zu vergrößern. Bei einem alteingesessenen Ehepaar lernt Abdollahi bei Torte und Kaffee, wie es sich das Dorfleben verändert, wenn auf einmal Neonazis versuchen, den Ort zu dominieren. In Kiel erfährt er dagegen, wie ehrenamtliche Politikerinnen und Politiker über Parteigrenzen hinweg ganz pragmatisch Krisen lösen, die entstehen können, wenn Geflüchtete in die Nachbarschaft einziehen. In der Bremer Innenstadt begegnet er Veränderungen durch Migration, die Alteingesessenen die Sorgenfalten ins Gesicht treibt. Beim Praktikum in einer Kita dagegen, in der fast 90 Prozent der Kinder Migrationshintergrund haben, lernt er, wie Integration gelingen kann. Es ist eine Reise durch die Republik, jenseits von "Wir schaffen das". Abdollahi will die Gegensätze verstehen und zeichnet ein Bild, das vielschichtiger als Schlagzeilen ist.

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