Shooting the Mafia
07.08.2019 • 22:45 - 00:15 Uhr
Spielfilm, Dokumentarfilm
Lesermeinung
Luciano Liggio, Mafia-Boss, 1978.
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Luciano Liggio, Mafia-Boss, 1978.
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Letizia Battaglia, Fotografin und Fotojournalistin.
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Palermo 1982: Dreifacher Mord an der Piazza Sant’Oliva. Nerina war eine Prostituierte, die mit Drogen handelte ohne Einverständnis der Mafia. Der Mord ging auf das Konto der Mafia.
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Palermo 1982: Richter Giovanni Falcone auf dem Weg zum Begräbnis von General Carlo Alberto Dalla Chiesa und seiner Frau Emanuela Setti Carraro - beide wurden von der Mafia ermordet.
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Palermo 1980: Mädchen mit Ball im Cala-Viertel.
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Szene in Palermo, 80er Jahre.
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1988: Mordopfer in Palermo.
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Palermo 1986: Kinder spielen mit Waffen, die ihnen die Eltern aus Anlass des Toten-Gedenktages geschenkt haben.
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Palermo 1993: Rosaria Schifani, Witwe eines Begleitschützers von Richter Giovanni Falcone, der bei einem Attentat ermordet wurde. Der Begleitschützer und drei seiner Kollegen kamen dabei ebenfalls ums Leben.
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Spielfilm, Dokumentarfilm

Mit Kamera gegen das Verbrechen

Von Andreas Schoettl

Die Schwarzweiß-Fotografien der italienischen Journalistin und Fotografin Letizia Battaglia zeigen Bilder voller Blut. In ihrer Heimat Palermo hat sie wie niemand zuvor die Schrecken der Mafia festgehalten.

"Wenn ich auf meine Fotos schaue, sehe ich Blut, Blut, Blut", sagt Letizia Battaglia. Dabei blickt sie in der ARD-Dokumentation "Shooting the Mafia" der renommierten britischen Filmemacherin Kim Longinotto auf eine ihrer bekanntesten Aufnahmen. Der Schrecken des Bildes zeigt einen Toten. Battaglia hatte ihn 1980 an einem sonnigen Morgen neben einem Stapel Orangensteigen entdeckt.

Die Journalistin und Fotografin war die Erste, die in den 1970er-Jahren die Morde und den Einfluss der Mafia auf Sizilien zu dokumentieren begann. Sie verfolgte in ihrer Geburtsstadt Palermo die blutigsten Mafiakämpfe unter den rivalisierenden Clans der Cosa Nostra. Dafür hörte die Autodidaktin, die erst mit 40 Jahren zu fotografieren begann, noch in der Dunkelkammer den Polizeifunk ab. Oftmals war Battaglia als Erste an einem Tatort. Ihre Aufnahmen führten auch dazu, dass es in den 1980er-Jahren zu den spektakulären Anti-Mafia-Prozessen kommen konnte.

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Wie aufgeladen die Stimmung damals auf Sizilien war, zeigen TV-Aufnahmen. Regisseurin Longinotto spielt Bilder von Gerichtsverhandlungen gegen Mafia-Bosse ein, von den Schauplätzen der Attentate auf die Anwälte Giovanni Falcone und Paolo Borsellino und den Anti-Mafiaprotesten einer mutiger werdenden sizilianischen Bevölkerung.

Fotos, die schmerzen

Die Fotojournalistin Letizia Battaglia selbst gibt in dieser Phase der entscheidenden Schläge gegen die Mafia zu, dass sie nicht immer die Mutige gewesen sei, für die sie stets gehalten wurde. Auch wenn sie mit ihren nüchternen und deshalb so erschreckenden Bildern erst für ein Aufbegehren gegen das Verbrechen sorgte, nahm sie längst nicht jede Gräueltat auf. Bettaglia: "Ich habe es damals nicht über mich gebracht, Bilder mir eng vertrauter Verstorbenen zu machen. Die Fotos, die ich nicht gemacht habe, schmerzen am meisten."

Filmemacherin Kim Longinotto beschränkt sich bei ihrem intensiven Porträt Battaglias jedoch nicht nur auf das berufliche Schaffen der "fotografa militante". Die heute 84-Jährige ist im Film auch abwechselnd mal mit dunkelblondem oder pinkem Haar zu sehen und spricht im ersten Teil vor allem über ihre persönliche Vergangenheit. Letizia Battaglia führte eine frühe unglückliche Ehe. Später vergnügte sich sie sich mehr mit jüngeren Liebhabern. Dass die Regisseurin diese allesamt an einen Tisch bringen musste, hätte sie sich im Drama einer Mafia-Jagd womöglich auch sparen können.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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