Die Dokumentation hat acht Musikerinnen und Musiker aufgespürt, die das Grauen der deutschen Vernichtungslager überlebten, weil die Nazis sie für zynische Unterhaltungszwecke missbrauchten.
Es war ein besonders zynischer Aspekt der gefürchteten "Selektion", die die Nazis in den deutschen Vernichtungslagern für Juden, Systemgegner und Andersdenkende etabliert hatten. Während der Großteil der Inhaftierten in grausamer Zwangsarbeit zu Tode geschunden oder gleich ermordet wurde, sortierten die Lager-Verantwortlichen einige Gefangene aus, die ihnen anders zu Diensten sein sollten – auch als Musiker, die die Wärter und Insassen unterhalten sollten. "Das Cello hat mein Leben gerettet", erzählt etwa Anita Lasker-Wallfisch in der bewegenden BR-Dokumentation "Sie spielten um ihr Leben". Sie wurde einst als Mitglied für ein Mädchenorchester im KZ Auschwitz ausgewählt und entging so der Gaskammer. Die Komponistin, Dozentin und Filmemacherin Nurit Jugend hat für ihren Film acht Musikerinnen und Musiker aufgespürt, die die Vernichtungslager überlebten – weil sie Musik machten.