Noch immer sind Frauen in der Filmproduktion und in der Regie unterrepräsentiert. Die Doku zeigt, dass sich das ändern soll.
Spätestens bei der Gründung der Initiative "Pro Quote Regie" 2014 hat es jeder gemerkt: Frauen sind noch immer unterrepräsentiert in den Positionen Regie und Produktion. Nur 20 Prozent Frauen sind in diesem Gewerbe tätig, obwohl sie immer wieder aufsehenerregende Filme machen und dabei Oscars gewinnen wie Caroline Link mit "Nirgendwo in Afrika" oder bei Festivals und Publikum reüssieren, wie zuletzt Maren Ade mit "Toni Erdmann" (am Montag, 12. November, 20.15 Uhr, bei ARTE). Die Initiative "Pro Quote Film" will die Aufträge baldmöglichst von 20 auf 50 Prozent erhöhen. Flops dürfen sein, Männer machen sie ja schließlich auch. Das BR-Feature von Heiko Rauber schlägt sich flugs auf die Seite der Filmfrauen. Bekannte Regisseurinnen und Produzentinnen – von Doris Dörrie bis Caroline Link – kommen zu Wort, sie klagen an und machen Mut.
Merkwürdig: Auf den Filmhochschulen gibt es ebenso viele Männer wie Frauen, doch draußen, nach zwei, drei Jahren, wird der Frauenanteil verschwindend gering. Am Kinderkriegen liegt das nicht allein, sagt Janine Jackowski, die Produzentin von "Toni Erdmann". Männer seien ja ihrerseits auch als Väter gefragt. Es seien die Seilschaften, die guten Beziehungen, die Männer ins Vorteil setzten. Das soll sich ändern: "Me too" bekommt einen anderen Sinn.