Im Jahr 1946 lag Dresden in Trümmern. Eine sehenswerte Dokumentation führt mitten hinein in die zerstörte Stadt.
Dresden im Jahr 1946: Fast jedes dritte Haus ist zerstört, Tausende Flüchtlinge aus den Ostgebieten drängen sich in den Ruinen der Stadt, über die nun die Besatzer aus der Sowjetunion herrschen. Hier lebt Elli Göbel, 31, Mutter zweier Kinder. Elli (Henrike von Kuik) ist die fiktive Protagonistin der sehenswerten "Terra X"-Dokumentation "Ein Tag in Dresden 1946", die unterhaltsam und informativ Dokumentarisches und Inszeniertes miteinander vermengt. Der Film von Sigrun Laste und Arne Peisker zeigt, wie die Menschen in jenen auch als "Wolfszeit" bekannten Jahren jeden Tag aufs Neue ums Überleben kämpften und wie aus den Trümmern, die der Krieg hinterlassen hatte, ein neues Land entstand.
In authentisch wirkenden Spielszenen nimmt die Dokumentation den Zuschauer mit auf Schwarzmärkte, auf denen Zigaretten die wichtigste Währung waren, und auf die Straßen zu den Trümmerfrauen. Auch die Protagonistin Elli schuftet hier Tag für Tag – erst 1957 war Dresden trümmerfrei. Es ist ein harter Job, den vor allem Frauen erledigen. Dabei war die Versorgungslage in der Stadt damals schlecht. Doch die Menschen wussten sich zu helfen, und so gab es zum Abendessen eben "Russenbrot mit Stalinschmiere".
Ein Tag in Dresden 1946 – So. 09.01. – ZDF: 19.30 Uhr