Die köstlich geschmackvolle Dokumentation versucht sich an einer Kulturgeschichte des Kaffees und geht der Frage nach, warum sie Motor weltweiter Revolutionsbewegungen gewesen sein könnte.
Erhitzte Gemüter in den Kaffeehäusern, Exzesse und Umsturzpläne, befeuert durch schwarze Bohnen? Für Regisseur Gerhard J. Rekel ist es, wie er in seiner köstlichen Dokumentation "Kaffee – Geheimnisse eines Wundertranks" zeigt, keine Überraschung, dass ausgerechnet kurz vor dem Ausbruch des Amerikanischen Unabhängigkeitskriegs und der Französischen Revolution der Kaffeeabsatz zumindest in freiheitlich denkenden Kreisen regelrecht boomte.
In der Dokumentation, die bereits einige Tage zuvor bei ARTE lief und nun als "Terra X"-Folge auch im ZDF, versucht sich Rekel an einer Kulturgeschichte des Kaffees und dessen "dunklen Seiten". Das Resultat ist so amüsant wie überraschend.
Das nach Erdöl zweitwichtigste Handelsgut der Welt stand schon früh im Verdacht, starke Wirkungen im Körper – im Kopf, im Herzen, vermutlich sogar in der Seele – auszulösen. Und immer wieder sahen die jeweils Herrschenden die Freude am Kaffeegenuss ihrer Untertanen mit großer Sorge. Unzählige Male wurden einst in Mekka, im untergegangenen Osmanischen Reich, aber auch mitten in Europa Kaffeehäuser behördlich geschlossen.
Doch warum? Was ist wirklich dran am Mythos von Kaffee als "Aufputscher"? Experten unter anderem von der ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften versuchen sich an Erklärungen.
Terra X: Kaffee – Geheimnisse eines Wundertranks – So. 04.04. – ZDF: 19.15 Uhr