Der neue Dokumentarfilm, den ARTE in deutscher Erstausstrahlung zeigt, beleuchtet die Praktiken einer industralisierten Landwirtschaft, die von Großbetrieben und Massenschlachtungen geprägt ist.
Die Menschheit wächst. Kriege und Krisen wirbeln die Lieferketten auch für in vielen von Hunger geprägten Weltgegenden durcheinander. Und die weltweite Fleischindustrie boomt. Der neue ARTE-Dokumentarfilm "Tierleid vom Fließband" wirft einmal mehr ein erschreckendes Licht auf die Dimensionen, die das industriell organisierte Geschäft mit der "Ware Lebewesen" längst angenommen hat. Pro Jahr werden weltweit 70 Milliarden Nutztiere für den Verzehr geschlachtet. Die meisten dieser Rinder, Schweine oder Hühner hat nie die Außenwelt jenseits der Stalltore gesehen.
Menschen lieben Tiere. Und trotzdem essen und quälen sie sie. Ein Widerspruch, den Forscher das "Fleischparadoxon" nennen. Genau darum geht es in diesem sehenswerten, aber auch recht schwer zu ertragenden Film
80 Prozent der weltweit herangezüchteten, rasch wieder geschlachteten Nutztiere werden in landwirtschaftlichen Großbetrieben gehalten – meist auf engem Raum in überfüllten Stallungen zusammengepfercht. Jährlich werden rund 750 Millionen Tiere allein in Deutschland geschlachtet. Im Nachbarland Frankreich beläuft sich die Zahl sogar auf rund eine Milliarde Nutztiere. Für das Tierwohl oder eine artgerechte Haltung hat die Industrie mit dem lebenden Rohstoff meist weder Zeit, Platz noch Geduld. Viele der Schlachttiere wachsen heran, ohne je in der Natur gewesen zu sein.
Der Dokumentarfilm von Regisseurin Caroline Du Saint geht der Frage nach, wie es so schnell dazu kommen konnte, dass weite Teile der Menschheit in Nutztieren keine Lebewesen mehr sehen, sondern Objekte oder Produkte. Der Dokumentarfilm zeichnet den Weg zu einer komplett durchindustrialisierten Landwirtschaft nach, die stark von staatlicher Protektion profitiert. Recherchen in Polen, den USA, Deutschland und Vietnam nehmen sich dabei die jeweiligen Großplayer, die oft auch Verantwortliche für erhebliche Missstände sind, genauer vor.
Tierleid vom Fließband – Di. 14.03. – ARTE: 20.15 Uhr