Toni, männlich, Hebamme - Nestflucht
15.10.2021 • 20:15 - 21:45 Uhr
Fernsehfilm, Komödie
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Originaltitel
Toni, männlich, Hebamme
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2021
Fernsehfilm, Komödie

Babyboomer unter sich

Von Wilfried Geldner

In "Nestflucht", dem fünften Teil der Reihe um die fürsorgliche männliche Hebamme Toni Hasler (Leo Reisinger), dreht sich (fast) alles um Tonis ungewollt schwangere 17-jährige Tochter – und Toni kann sich immer noch nicht zwischen seiner Ex und seiner "Neuen", der Praxiskollegin Luise entscheiden.

Zu Beginn der Hebammenreihe um den Geburtshelfer Toni Hasler ging es Anfang 2019 schon um die Geschlechterfrage. Ein Mann als Hebamme? Inzwischen sind die Geschichten thematisch offener angelegt. Genau genommen könnte Toni auch Schornsteinfeger oder Bäckermeister sein. Hauptsache verständnisvoll und einfühlsam – eben einer, der Frauen wie seine Praxis-Kollegin (Wolke Hegenbarth) versteht. In der fünften Folge, "Nestflucht" (die sechste, "Gestohlene Träume", folgt am 22. 10.), dreht sich ohnehin alles um die unverhoffte Schwangerschaft seiner eigenen 17-jährigen Tochter. Da hat der Hebammen-Toni alle Hände voll zu tun, um sein Kind und dessen Mutter zu beschwichtigen.

Mutter Hanna (Kathrin von Steinburg) jedenfalls sieht das Studium der Tochter in Gefahr. Alsbald wird man auch gewahr, dass sich Josefine (Maria Monsorno) überall lieber als in der Schule herumgetrieben hat. Vater Toni aber, den Leo Reisinger nach wie vor zuverlässig unpathetisch spielt, hat die Ruhe weg: "Dann werden wir halt Großeltern!" sagt er gelassen in seinem bayrischen Dialekt.

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"Irgendwie und sowieso"

Gut, dass Toni nicht ständig einen Wonneproppen, wie im Vorspann, auf dem Arm halten muss. Das überlässt er lieber seinem Freund, dem Franzl (Frederic Linkemann) mit den coolen Sprüchen und dem feuerroten Wohnmobil, mit dem er augenblicklich in den Ferien campt. Das Reparieren des Anlassers, bei dem Toni unters Auto kriechen muss, während Franzl seine Anweisungen auf dem Handy gibt ("Nimm den Hammer!"), erinnert an schönste "Irgendwie und sowieso"-Zeiten. Drehbuch und Regie (Sebastian Stojetz, Sibylle Tafel) haben von ihren Vorbildern viel gelernt.

Hier ist das 68er-Chaos in anderer Form wiedergekehrt: Die braven Ehezeiten sind passé, die Beziehnungsbrocken werden neu zusammengesetzt. Da gibt es viel zu tun, was ablenkt vom braven Hebammen-Job, den Jens Spahn Ende 2019, der Not gehorchend, von den Fesseln der Geschlechterrollen befreite.

Weil Josie mit ihrer Freundin nach Australien abhauen will, um dort das Great Barrier Rief zu retten, gibt's eine muntere Verfolgungsjagd zwischen Kind und Eltern. Josies kathartischer Unfall setzt all dem ein Ende. Mehr Babyboom und flott inszeniertes Multitasking zwischen Job und Family geht eigentlich nicht. Dieser Freitagsfilm sprengt endlich mal alle Grenzen.

Toni, männlich, Hebamme – Nestflucht – Fr. 15.10. – ARD: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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Juliane Köhler
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