Ein Jahr nach der russischen Invasion reist ARD-Korrespondent Vassili Golod durch die Ukraine. Er will wissen: Kann man ein normales Leben führen, obwohl Krieg herrscht?
"Es gibt Tage ohne Luftalarm, an denen von außen alles ganz normal scheint", sagt Oleksandr Sintschenko. "Im Inneren sieht es anders aus. Seit dem 24. Februar ist in meinem Leben gar nichts mehr normal." Sintschenko ist Elektriker, Familienvater und lebt in der ukrainischen Hauptstadt Kiew. Der Einmarsch russischer Truppen im Februar 2022 hat sein Leben auf den Kopf gestellt: Seit nunmehr einem Jahr ist der Alltag des Mannes von der Angst geprägt, dass eine Rakete seine Wohnung oder den Kindergarten seiner Töchter treffen könnte.
Wie Sintschenko geht es vielen Menschen in der Ukraine. Für die Primetime-Dokumentation "Ukraine – Krieg im Leben", die das Erste nun im Rahmen eines Themenabends zeigt, besucht ARD-Korrespondent Vassili Golod zahlreiche Ukrainerinnen und Ukrainer in Städten wie Kiew und Charkiw. Viele von ihnen fühlen sich hilflos und müssen im Winter ohne Strom, Wasser oder Energie um ihr Überleben kämpfen. Golods Film zeigt, wie sich das Leben der ukrainischen Bevölkerung durch den russischen Angriffskrieg verändert hat. Deutlich wird dabei vor allem eines: Die Angst ist längst zum ständigen Begleiter geworden.
"Ukraine – Krieg im Leben" – Mo. 13.02. – ARD: 20.15 Uhr