Ein lange Zeit dröger Wahlkampf, kaum konkrete Programme der Parteien – all das macht es den Wählern diesmal nicht gerade leicht. In seiner Reportage "Unter Wählern" fühlt NDR-Autor Klaus Scherer mit seinem Team Deutschlands unschlüssigen Wählern auf den Zahn.
"Nie schienen mir so viele von ihnen derart ratlos", berichtet NDR-Autor Klaus Scherer über die Ergebnisse seiner monatelangen Recherchen unter Wählern in ganz Deutschland. "Und das lag nicht nur daran, dass die gefühlte Dauerkanzlerin Angela Merkel nicht mehr antrat." Für die Langzeitreportage "Unter Wählern" suchte sich Scherer mit einem vierköpfigen Team drei Wahlkreise in Ost und West aus, die bei vergangenen Wahlen den späteren Wahlergebnissen sehr nahe kamen.
Die Verunsicherung war diesmal allerdings besonders groß. Kandidaten machten Fehler und verloren die Sympathie der Wähler, andere wiederum schossen nicht zuletzt deshalb raketenartig empor. Am Ende von Merkels großer Koalition fühlten sich viele Wähler von den Parteien "einfach nicht mitgenommen". Oder sie vermissten, "dass die Spitzenkandidaten für etwas brennen". Ein Unternehmer auf Helgoland mag für viele stehen: Er sagt, er fühle sich an seine Zeit als Erstwähler erinnert – damals ließ er in der Wahlkabine aus lauter Verlegenheit den Stift "blind" auf einen Namen sinken.
Unter Wählern – Mo. 20.09. – ARD: 23.20 Uhr