Während Meereserwärmung und Überschwemmungen inzwischen an der Tagesordnung sind, forschen Wissenschaftler an allen Ecken und Enden der Welt unverdrossen nach den Ursachen des Klimawandels. Jahrzehntelang wurden sie nicht gehört.
Läuft die Forschung neuerdings den Umweltkatastrophen hinterher – oder wurde die Wissenschaft jahrzehntelang einfach nicht gehört? Der Dokumentarfilmer Alexander Riedel ist weite Wege gegangen und hat internationalen Umweltforschern für sein durchaus packendes Roadmovie "Wind – Die Vermessung des großen Luftozeans" an den entlegensten Orten der Welt über die Schulter geschaut.
Welche größeren Zusammenhänge zwischen den gegenwärtigen meteorologischen Veränderungen und unserem menschlichen Handeln sind nachweisbar? Bei der Beantwortung dieser Frage wird Riedel vom Meteorologen und ZDF-Moderator Özden Terli begleitet. Sie treffen auf Spitzbergen auf Forscher des Leibnizinstituts, die mittels Klimamodellen die Erwärmung der Arktis besser verstehen wollen und mithilfe von Forschungsflugzeugen die Änderung der Luftmassen in der Arktis messen, sie erfahren auf dem Forschungsschiff "Polarstern" von Schmutzpartikeln, die sich vom Festland her auf die Ozeane verteilen. Bis zur endgültigen Vermessung des "großen Luftozeans" ist es noch immer ein weiter Weg.
"Das Wetter gehorcht physikalischen Gesetzmäßigkeiten. Das ist es, was jede Wetterlage für mich spannend macht", erklärt ZDF-Wettermann Terli im Interview. "Wind empfinde ich dabei als ein besonders faszinierendes Phänomen, weil er alles transportiert, zum Beispiel die Luftfeuchtigkeit und die Prozesse in der Atmosphäre, die damit zusammenhängen, aber auch Schadstoffe aus Industrieanlagen oder das Kohlendioxid, das sich mithilfe des Windes gleichmäßig auf dem ganzen Planeten verteilt." Wind selbst, so Terli, "ist unsichtbar und steht niemals still. Wir können ihn aber erst sehen, wenn Wolken über den Himmel ziehen oder andere Dinge seine Kraft sichtbar machen." Stürme, sagt der Meteorologe, "auch wenn sie gefährlich sein können, haben mich schon immer begeistert, weil sie zeigen, wie sich Luftmassen bewegen".
Die 90-Minuten-Doku "Wind – Die Vermessung des großen Luftozeans", die den Windströmungen rund um den Globus folgt, ist der Auftakt zu einer dreiteiligen 3sat-Reihe, in der sich alles um Winde, Stürme und Jetstreams dreht. Die Reihe wird am 21. November, um 20.15 Uhr, fortgesetzt.
Wind – Die Vermessung des großen Luftozeans – Mo. 21.10. – 3sat: 22.50 Uhr