Die Neuauflage der alten "Winnetou"-Filme aus den 60-ern macht vieles richtig. RTL schafft es, dem alten Apachen-Mythos neues, zeitgemäßes Leben einzuhauchen.
Es ist kaum zu glauben: Der kultigen "Winnetou"-Filmreihe aus den 60-ern, die die Träume heute etwa 40 bis 70 Jahre alter "Kinder" entscheidend prägte, wurde im Jahr 2016 ein liebevolles, dazu handwerklich sorgfältiges Update verpasst. In "Winnetou – Eine neue Welt" (Donnerstag, 7. März, 20.15 Uhr) sowie den anschließenden Western-Epen "Winnetou – Das Geheimnis vom Silbersee" (Samstag, 9. März, 20.15 Uhr) und "Winnetou – Der letzte Kampf" (Samstag, 16. März, 20.15 Uhr) wird das Gute der alten Filme erhalten – Landschaft und Musik beispielsweise – vieles jedoch auch besser gemacht. VOX zeigt die aufwendige TV-Trilogie nun in einer Wiederholung.
Die dreiteilige Neuverfilmung von Philipp Stölzl ("Goethe!", "Der Medicus") beginnt mit dem Schriftzug "Amerika, die 1860-er Jahre" und einem gewissen Karl May (Wotan Wilke Möhring), der später den Beinamen "Old Shatterhand" erhalten wird. Dieser sanftmütig euphorische Sachse reist in die neue Welt, auf der Suche nach Freiheit und Abenteuer. Doch der Deutsche, von Völkerfreundschaft und Fortschritt träumend, muss bald feststellen, dass der Humanismus noch nicht im Wilden Westen angekommen ist ...
Die mit großem Schauwert aufwartenden Abenteuerfilme bieten absolut kinoreife Bilder und wissen zudem durch eine stimmige Besetzung zu gefallen. Der albanisch-türkische Star Nik Xhelilaj ist als Indianer-Häuptling Winnetou eine echte Entdeckung, während Wotan Wilke Möhring als Schauspieler ja schon immer jener staunende, große Junge war, den er in diesem Relaunch eines Westernklassikers ungeniert geben darf.