Wo leben Familien am besten?
10.12.2019 • 20:15 - 21:00 Uhr
Info, Gesellschaft + Soziales
Lesermeinung
Von links: Emil (5), Sascha (39), Jenniffer (40) und Finn (2) - Familie Gissel aus Mainz hat sich gegen eine Kinderbetreuung in der Kita entschieden. Bis zum Beginn der Schule will Jenniffer ihre Kinder selbst betreuen. Ein Modell, das immer mehr Anhänger findet.
Vergrößern
Von links: Mutter Lena (33), Franka (9), Vater Martin (34), Theo (3), Mia (11) und Maja (6). Bei jedem seiner vier Kinder nahm Martin Funk Elternzeit. Insgesamt zwei Jahre blieb der Schreiner aus Rottweil zu Hause - dank der Unterstützung seines Arbeitgebers.
Vergrößern
Familie Häusser aus Frankfurt denkt über einen Umzug aufs Land nach. Die vierköpfige Familie wohnt auf rund 80 Quadratmetern für monatlich 1300 Euro warm. Mehr Platz würde für sie mehr Lebensqualität bedeuten. Doch eine größere Wohnung ist für sie in Frankfurt unbezahlbar.
Vergrößern
Erster Tag des großen Umzugs-Experiments: Fühlt Familie Häusser sich auf dem Land wohler als in der Stadt? Sie ziehen zur Probe in einen kleineren Ort, 50 Kilometer von Frankfurt entfernt.
Vergrößern
Originaltitel
Wo leben Familien am besten?
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2019
Info, Gesellschaft + Soziales

Provinz vs. Großstadt

Von Rupert Sommer

Das ZDF wertet erneut die Ergebnisse der großen "Deutschland-Studie" aus, die der Sender in Auftrag gegeben hat. Diesmal steht die Frage im Fokus, wo deutsche Kinder am besten aufwachsen und wie es um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie bestellt ist.

Es ist ein altes Problem: In den Großstädten ist in der Regel der Arbeitsmarkt besonders attraktiv, und es werden die höchsten Gehälter gezählt. Nicht unwichtig, wenn man eine mehrköpfige Familie ernähren muss. Dennoch haben die dicht besiedelten Regionen Deutschland natürlich auch große Probleme. Es fehlt beispielsweise an bezahlbarem Wohnraum, und die Wartezeiten für einen Betreuungsplatz in Kitas oder Hort-Einrichtungen sind enorm. Die neue ZDF-Dokumentation "ZDFzeit: Wo leben Familien am besten?" geht der Sache am Dienstag, 10. Dezember, 20.15 Uhr, auf den Grund: Sind Familien auf dem Land glücklicher als in der Stadt?

Der Beitrag von Thomas Lischak, der verschieden Familien und ihre unterschiedlichen Lebensmodelle vorstellt und auch einen realen Stadt-Land-Testversuch begleitet, basiert auf fundierten sozio-demografischen Erkenntnissen, die dem Sender die große "Deutschland-Studie" zur Verfügung stellte. Dafür hatte das ZDF bei dem Wirtschaftsforschungsinstitut Prognos eine umfangreiche repräsentative Befragung weiter Teile der deutschen Bevölkerung in Auftrag gegeben. In der Vorwoche flossen die Ergebnisse schon in einen Report zum Leben der deutschen Rentner ein – auch im Rahmen der "ZDFzeit"-Dokumentationen.

PRISMA EMPFIEHLT
Täglich das Beste aus der Unterhaltungswelt bequem in Ihr Mail-Postfach? Dann abonnieren Sie unseren Newsletter "PRISMA EMPFIEHLT" und erhalten ab sofort die TV-Tipps des Tages sowie ausgewählte Streaming- und Kino-Highlights.

Nun nahm Prognos für das ZDF die Alltagsbedingungen in 401 deutschen Kreisen und kreisfreihen Städten unter die Lupe – jeweils verbunden mit der Frage, wie sich ein angemessenes Leben mit Kindern organisieren lässt. Ein zentrales Ergebnis der Umfrage: 78 Prozent der Deutschen sind der Ansicht, dass ein Landleben für Kinder vorteilhaft ist. Nur zehn Prozent halten die Stadt für den besseren Ort für Kinder. Wie die Dokumentation belegen kann, sind für die rund elf Millionen Familien mit Kindern in Deutschland dabei Regionen im Umkreis von Großstädten besonders attraktiv.

Die Probe aufs Exempel macht Familie Häusser. Sie zieht für eine Woche rund 50 Kilometer vor die Stadtgrenzen Frankfurts, also der Stadt, in der sie normalerweise lebt. In der Gemeinde Dornau im Landkreis Miltenberg liegen die Durchschnittsmiete bei 23 Prozent des Nettoeinkommens – 39 Prozent müssen die Häussers in Frankfurt für ihre Wohnung abzwacken. Aber lebt es sich auf dem Land als Ex-Großstädter auch wirklich gut?

Eher ernüchternd wirken die Ergebnisse der "Deutschland-Studie", wenn man sie im Vergleich zu den Anreizsystemen setzt, die der Staat für Familien bereithält. Das eher klassische Rollenmodell, dass Väter arbeiten gehen und sich die Mütter in den ersten Lebensjahren der Kinder um den Nachwuchs kümmern, ist weiterhin stark verbreitet – trotz des Elterngelds, das als Kompensation für möglichen Verdienstausfall gezahlt wird. Die Studie zeigt, wie groß die regionalen Unterschiede dabei sind. So beziehen im Landkreis Lüchow-Dannenberg (Niedersachsen) Väter im Schnitt 4,7 Monate Elterngeld, im Landkreis Hildburghausen (Thüringen) sind es dagegen nur 2,3 Monate. Mütter erhalten im Schnitt rund 14 Monate Elterngeld. Immerhin: Laut ZDF sind 67 Prozent der Deutschen der Meinung, dass Väter länger Elternzeit nehmen sollten.

Die detaillierten Ergebnisse der "Deutschland-Studie" veröffentlicht das ZDF am Donnerstag, 28. November. Ein weiterer dokumentarischer Filmbeitrag dazu ist vorerst nicht geplant.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

Top stars

Das beste aus dem magazin

Ian Hill von Judas Priest!
Star-News

Ian Hill: "Kein Wunder, dass damals so ziemlich jeder übergeschnappt ist"

Ian Hill ist der Bassist der Heavy-Metal-Band Judas Priest. Im Interview spricht der Engländer über die wilden 80er, wie ihre Musik geprägt hat und über vieles mehr.
Professor Dr. Sven Ostermeier
ist Facharzt für Orthopädie und 
Unfallchirurgie, Sportmedizin, 
Chirotherapie und spezielle 
orthopädische Chirurgie. Der 
Schulter- und Knie-Experte arbeitet als leitender Orthopäde 
der Gelenk-Klinik Gundelfingen. 
Außerdem ist er Instruktor der  Gesellschaft für Arthroskopie und Gelenkchirurgie (AGA).
Weitere Themen aus dem Magazin

Sportlich fit bis ins hohe Alter – so geht´s

Welche Sportarten Best Ager ab 55 Jahren starten können und welche besser nicht, hat prisma Sportmediziner Dr. Sven Ostermeier im zweiten Teil der Serie „Sport im Alter“ gefragt.
Dr. Melanie Ahaus 
ist niedergelassene Kinder- und Jugendärztin in Leipzig und Sprecherin 
des Berufsverbandes der Kinder- und 
Jugendärzt*innen 
in Sachsen.
Weitere Themen aus dem Magazin

Dellwarzen – lästiges Mitbringsel aus dem Schwimmbad

Dellwarzen sind ein lästiges Mitbringsel aus dem Schwimmbad. Dr. Melanie Ahaus erklärt in der prisma Arzt-Kolumne, was am besten dagegen hilft.
Katharina Wackernagel spielt in „Mord mit Aussicht“ Marie Babler.
Weitere Themen aus dem Magazin

Katharina Wackernagel: „An die Stelle von Skepsis ist Vorfreude getreten“

Fans des fiktiven Eifel-Örtchens Hengasch können sich freuen: Ab Dienstag, 16. April, läuft die fünfte Staffel der Erfolgsserie "Mord mit Aussicht" immer dienstags um 20.15 Uhr in der ARD. prisma hat mit Hauptdarstellerin Katharina Wackernagel anlässlich dieses Starts gesprochen.
"Reisen Reisen" ist Deutschlands beliebtester Reise-Podcast.
Reise

Reise-Tipp fürs Wochenende: Utrecht

Wer auf der Suche nach Inspiration rund ums Verreisen ist, kommt an Deutschlands beliebtestem Reise-Podcast „Reisen Reisen“ nicht vorbei. Jochen Schliemann und Michael Dietz nehmen Euch mit zu Zielen, die „um die Ecke“ oder am Ende der Welt liegen. Einer ihrer Lieblinge in den Niederlanden: Utrecht!
Dr. med. Heinz-Wilhelm Esser ist Oberarzt und Facharzt für Innere Medizin, Pneumologie und Kardiologie, Buchautor und bekannt als „Doc Esser“ in TV und Hörfunk.
Gesundheit

In wenigen Tagen den Darm auf Trab bringen

Rund 20% aller Menschen in Deutschland leiden unter Verstopfung. Doc Esser verrät, was wirklich hilft.