Sechs Jahre alter Fall

"Aktenzeichen XY... ungelöst": Brückensturz einer 17-jährigen noch immer ein Rätsel

War es ein Unfall, Selbstmord oder wurde die damals 17-jährige Sandra von einer Brücke gestoßen? Mittlerweile glaubt die Polizei an ein Verbrechen und hofft durch "Aktenzeichen XY... ungelöst" auf neue Hinweise.

Bei einer Party zuvor hatte sie getrunken. So viel gilt als sicher. Was in der Nacht zum 16. Juni 2013 dann weiterhin geschah, bleibt indes nebulös. Die erst 17-jährige Sandra aus Beverungen im Kreis Höxter in Nordrhein-Westfalen war gegen 2.15 Uhr über sechs Meter tief von einer Fußgängerbrücke gestürzt. Sie erlag ihren schweren Kopfverletzungen. Die Polizei ging zunächst von einem Unfall oder Selbstmord aus.

Doch an den vermeintlichen Suizid ihrer Tochter wollten die Eltern niemals glauben. "Sie hatte keinen Grund, sich das Leben zu nehmen. Sie wurde gestoßen", sagten sie unlängst in der "Bild"-Zeitung. Inzwischen haben die immer noch trauernden Eltern auch die Ermittler von ihrem Verdacht überzeugt. "Wir gehen davon aus, dass das Mädchen Opfer eines Verbrechens wurde", sagt Ralf Meyer. Der Oberstaatsanwalt aus Paderborn hofft durch einen Beitrag bei "Aktenzeichen XY... ungelöst" auf neue Hinweise. In der Sendung am Mittwoch, 5. Juni, 20.15 Uhr, ist Sandras rätselhafter Tod beim ZDF-Fahndungsklassiker zu sehen.

Die Mordkommission "Brücke" erhofft sich in dem Verfahren wegen Totschlags durch die Berichterstattung in der Sendung neue Ermittlungsansätze und weitere Erkenntnisse aus der Bevölkerung. Der Leiter der Mordkommission, Kriminalhauptkommissar Markus Mertens, wird den Fall im Studio live erläutern.

Es gibt Anhaltspunkte für ein Tötungsdelikt

Verdachtsmomente dafür, dass Sandra tatsächlich von der Brücke gestoßen wurde, gibt es. So sollen sich einige ihrer Bekannten zur Sturzzeit in der Nähe des Unglücksortes befunden haben. Stutzig wurde die Polizei, weil sie sich niemals bei den Ermittlern gemeldet hatten. Zudem sollen die männlichen Verdächtigen Streit mit der angehenden Hotelfachfrau gehabt haben. Bei einem jungen Mann wurde später sogar Sandras Handtasche gefunden.

"Wir hoffen, dass es Mitwisser gibt, deren Zunge sich nach so langer Zeit endlich löst oder die anderen Personen etwas erzählt haben", sagt Oberstaatsanwalt Meyer über seine Hoffnungen auf den Fahndungsaufruf bei "Aktenzeichen XY" gegenüber der "Bild"-Zeitung. Einen weiteren Anreiz gibt es. Für Hinweise zur Ergreifung des oder der Täter ist eine Belohnung in Höhe von 5.000 Euro ausgesetzt.

Ein anderer Fall beschäftigt sich mit einem grrausigen Fund im Rhein: Ein Paar verschwindet spurlos. Einen Monat später taucht die Frau wieder auf – als Leichnam im Fluss. Wo ist ihr Mann?


Quelle: teleschau – der Mediendienst

Das könnte dich auch interessieren