ARD-Doku

Trump und das FBI: Machtkampf dauert schon 40 Jahre an

von Christopher Schmitt

Der Konflikt zwischen Donald Trump und dem FBI – er begann schon lange, bevor Trump US-Präsident wurde. Eine ARD-Doku blickt zurück und erklärt die Hintergründe. 

ARD
Trump und das FBI
Dokumentarfilm • 28.10.2020 • 23:10 Uhr

Für den liberal eingestellten Teil der US-Bürger war die Wahl von Donald Trump zum Präsidenten ein tief sitzender Schock, verbunden mit der Hoffnung, Berater würden den impulsiven Politiker schon einbremsen. Doch bereits kurz nach seiner Vereidigung im Januar 2017 setzte Donald Trump ein Zeichen: Er entließ ohne jegliche Vorwarnung den damaligen FBI-Chef James Comey. Trump erklärte das Federal Buero of Investigation zu seinem persönlichen Feind, vermutete, dass die Behörde in Verschwörungstheorien gegen ihn verstrickt sei, sprach gar von einer "Hexenjagd" gegen seine Person. Am 3. November begeben sich die Bürger der USA erneut an die Wahlurnen, diesmal, um darüber zu entscheiden, ob der Republikaner wiedergewählt oder durch den demokratischen Herausforderer Joe Biden abgelöst wird. Eine knappe Woche zuvor ruft die Dokumentation "Trump und das FBI" in der ARD den Machtkampf zwischen der zentralen Sicherheitsbehörde der USA und dem umstrittenen Präsidenten wieder ins Gedächtnis.

Der Film von Regisseur David Carr-Brown und Autor Fabrizio Calvi zeigt, welch enormes Misstrauen zwischen beiden US-Instanzen herrscht. Es geht um nicht weniger als die Außerkraftsetzung demokratischer Kontrollmechanismen. Neben namhaften amerikanischen Journalisten sowie weiteren Experten, kommen auch ehemalige FBI-Agenten zu Wort, die sich bereits in den 80-ern und 90-ern mit dem damaligen Geschäftsmann Trump beschäftigt hatten.

Das FBI, welches als dichtes Netz aus Bürokraten, Geheimdienstlern und Juristen organisiert ist, wird als nationaler Sicherheits-Garant verstanden. Der Organisation kommt nicht weniger als die Aufgabe zu, die amerikanische Verfassung zu verteidigen – in einem solch patriotischen Land ist die Bedeutung dieser Pflicht immens. "Treue, Mut, Rechtschaffenheit", lautet das Motto der Behörde. – Donald Trump sieht das Wesen des FBI etwas anders. Gegenüber "NBC News" sagte er über Comey und Co.: "Das waren dreckige Cops an der Spitze des FBI." Sein Mittel gegen die Nachforschungen der Behörde ist es, Justizminister William Barr, dem das FBI unterstellt ist, komplett freie Hand zu lassen.

Dabei fingen die Probleme nicht erst im Wahlkampf 2016 oder gar mit Donald Trumps Ernennung zum Präsidenten an, nein, er ist beim FBI schon seit 40 Jahren ein Thema. Jahrelang wurden mögliche Verbindungen des heute 74-Jährigen zur italienischen Mafia oder ins russische Gangstermilieu beobachtet. Es soll sogar eine Art "Deal" zwischen beiden Parteien geherrscht haben: Trump wurde nicht ganz so genau auf die Finger geschaut, dafür konnte das FBI die kriminellen Machenschaften seiner Geschäftspartner überwachen.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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