Wo die Armut um sich greift

"Hartz und herzlich": RTL II ist zurück in der Eisenbahnsiedlung

von Andreas Schöttl

Ein Jahr nach den letzten Dreharbeiten von "Hartz und herzlich" kehrt RTL2 mit drei Kamerateams in die Duisburger Eisenbahnsiedlung zurück, um zu erfahren, ob sich das Leben dort verändert hat.

RTL II
Hartz und herzlich – Zurück in der Eisenbahnsiedlung
Dokumentation

Es kommt nicht oft vor, dass ein Format von RTL II von Kritikern gelobt und als gesellschaftlich relevant erachtet wird. Ausgerechnet mit einer Sozialreportage jedoch erzielte der Münchner Sender eine angenehme Ausnahme. Das lag vor allem daran, dass bei "Hartz und herzlich" auf die sonst eher üblichen dramatischen Zuspitzungen verzichtet wurde, wie auch die Macher betonen.

Nach zunächst Duisburg und in einer weiteren Staffel über Mannheim waren nun ein Jahr nach den letzten Dreharbeiten wieder drei Kamerateams über mehrere Wochen in der Duisburger Eisenbahnsiedlung unterwegs. Der Stadtteil mit seinem Wahrzeichen, dem 35 Meter hohen Doppelwasserturm Hohenbudberg, gilt als sozialer Brennpunkt. Nach dem Niedergang der Stahlindustrie und weiteren Einschnitten kamen viele Menschen hier nicht mehr auf die Beine. Die meisten von ihnen sind – auch unverschuldet etwa wegen einer Krankheit – bei Hartz IV hängengeblieben.

Weiterhin nichts Gutes zu berichten

Für das erneut dreistündige RTL II-Special besuchten die Kamerateams nun erneut jene Duisburger Protagonisten, die sie bereits vor mehr als einem Jahr kennengelernt hatten. Sie wollten wissen, wie sich ihr Leben in der jüngeren Vergangenheit verändert hat. Da durch den ersten sehr behutsamen Umgang mit dem unangenehmen Thema Armut bereits ein Vertrauensverhältnis bestand, standen die Bewohner erneut sehr direkt Rede und Antwort.

Leider aber haben Menschen wie der ehemalige Bergmann Frank weiterhin nichts Gutes zu berichten. Noch immer versucht der 45-Jährige einen Weg zurück ins Arbeitsleben zu finden. Aufgeben will er dennoch nicht. Diesen letzten Lebensmut versucht er wenigstens weiterzugeben. Gerne an seinen Nachbarn Olaf. Das gelingt ihm allerdings nicht immer. Der 48-Jährige leidet auch weiterhin unter starkem Übergewicht und einer heimtückischen Krankheit.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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