Gerhard Polt, Die Toten Hosen und die Well-Brüder

Zwischen Improvisation und Wahnsinn

von Andreas Schöttl

Im Sommer vergangenen Jahres gingen Die Toten Hosen gemeinsam mit Gerhard Polt und den Well-Brüdern auf Konzertreise. Regisseur Sven Offen hat die Höhepunkte dieses einzigartigen Programms mitgeschnitten.

ARD
Gerhard Polt, Die Toten Hosen und die Well-Brüder
Unterhaltung • 28.06.2018 • 23:45 Uhr

Sie kennen sich seit Mitte der 80er-Jahre. Bei einem Festival gegen den Bau einer atomaren Wiederaufbereitungsanlage bei Wackersdorf sind Die Toten Hosen und die zumindest in Bayern legendären Biermösl Blosn, also die Band der Well-Brüder, erstmals aufeinandergetroffen. Seitdem verbindet die Freigeister aus Punkrock und Kabarett eine urkomische Freundschaft, die sie auf der Bühne immer wieder gerne zelebrieren. Zuletzt auf der gemeinsamen Konzertreise "Im Auge des Trommelfells" im vergangenen Jahr.

Mit dabei als grantelnder Zeremonienmeister: das bayerische Humor-Urgestein Gerhard Polt. Mehr Anarchie kann man kaum auf eine Bühne bringen, und das Erstaunliche ist: Was befremdlich und gegensätzlich erscheint, harmoniert perfekt. Alle scheinen durch ein ähnliches Humorverständnis verbunden und durch die innige Liebe zur Musik.

Diese wilde Mischung aus schrägem Humor, Rock'n'Roll und bayerischem Mundartanarchismus zwischen Improvisation und Wahnsinn begeisterte nicht zuletzt den Regisseur Sven Offen. Dass sich die drei sehr unterschiedlichen Parteien auf der Bühne nichts nehmen, sondern sich gegenseitig höchst amüsant bereichern, zeigten sie an zwei Abenden bei ihren Auftritten im Berliner Admiralspalast. Ungewöhnlich zunächst ist, wenn sich die Düsseldorfer Altpunks an Hackbrett und Harfe, Zither und Brummtopf versuchen, während Polt als Grantler und Sarkast kabarettistische Delikatessen verteilt.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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