Illegale Einreise?

Kanye West fliegt mit Privatjet in die Schweiz und löst Debatte aus

Bleiben Sie zu Hause, vermeiden Sie unnötige Reisen: So oder so ähnlich lauten die Gebote während der Corona-Pandemie. Kanye West setzte sich trotzdem in den Privatjet Richtung Schweiz ...

Weltweit setzen viele Staaten aufgrund der zweiten Welle auf harte Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie. Natürlich gelten auch in der Schweiz Kontaktbeschränkungen – und ein Einreiseverbot für Bürger von Drittstaaten, betroffen sind unter anderem US-Amerikaner. Rapstar Kanye West störte sich offenbar nicht daran, als er vergangene Woche per Privatjet aus den USA Richtung Alpen flog. In der Schweiz sorgte die Aktion für kontroverse Diskussionen. Befand sich West illegal im Land?

Das Ziel des 43-Jährigen: ein Treffen mit dem Architekten Valerio Olgiati. Nachdem sein Flieger in Zürich gelandet war, machte sich West zu diesem Zweck samt seiner Entourage auf den Weg nach Graubünden. Dort sahen sich der Musiker und sein Anhang laut der Schweizer Tageszeitung "Blick" Häuser an, gönnten sich ein Essen in einem Luxusrestaurant und spielten gemeinsam Brettspiele. An sich ein recht harmloser Ausflug – wäre da nicht die Sache mit dem Einreiseverbot. Denn zählen Gespräche über Architektur und Schlemmen im Restaurant wirklich zu "gerichtlichen oder nicht aufschiebbaren geschäftlichen Terminen"?

Eben das wäre ein Grund für eine Ausnahmebewilligung, für die sich eine Person "in einer Situation der äußersten Notwendigkeit befinden und daher zwingend auf eine Einreise in die Schweiz angewiesen" sein muss. So heißt es in der Weisung des Staatssekretariats für Migration (SEM) der Schweiz vom 9. November.

"Ob die Person letztlich über eine Schengenaußengrenze in die Schweiz einreisen kann, obliegt den Grenzkontrollbehörden. Sie prüfen, ob die genannten Bedingungen erfüllt sind", teilte das Eidgenössische Justiz und Polizeidepartement vergangenen Freitag dem"Blick" mit. Stimmen wurden laut, die behaupteten, für einen Millionär würden direkt Ausnahmen gemacht. Die Behörde sieht hingegen die Zürcher Kantonspolizei in der Verantwortung. Laut deren Einschätzung, ging aber alles mit rechten Dingen zu. Sie wertete Kanye Wests Besuch als Geschäftsreise aufgrund eines Bauvorhabens – und erteilte eine Ausnahmegenehmigung.

Laut "Blick" plant der Rapper, Architekt Olgiati mit dem Bau von zwei Wohnhäusern, einer Privatschule und einer ganzen Stadt zu beauftragen.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH