"Bekloppte, böse Schmetterlinge"

Kurt Krömer spricht über Depressionen: Comedian war acht Wochen in einer Klinik

Noch nie zuvor hat Kurt Krömer öffentlich über seine Depressionen gesprochen. In seiner eigenen Sendung "Chez Krömer" fasste sich der Comedian nun ein Herz. So gab der Berliner unter anderem an, vergangenes Jahr acht Wochen in einer Klinik verbracht zu haben, weil er "nicht mehr lebensfähig" gewesen sei.

Wenn der Job einem abverlangt, andere zum Lachen zu bringen, fällt es womöglich noch schwerer, zuzugeben, dass das eigene Gemüt immer wieder betrübt ist. Comedian Kurt Krömer sprach am Montag in seiner rbb-Sendung "Chez Krömer" mit dem ebenfalls betroffenen Kabarettisten und Schriftsteller Torsten Sträter über Depressionen und nutzte die Gelegenheit, zu offenbaren, dass er selbst Jahrzehnte lang unter der psychischen Krankheit litt. "Ich habe heute schon den ganzen Tag Bauchschmerzen, weil ich ein bisschen Schiss habe, darüber zu sprechen", leitete der 46-Jährige ein. "Das ist das Thema Depression. Ich habe noch nie darüber öffentlich gesprochen."

Nun hat der Berliner sein Schweigen gebrochen und äußerte sich in berührender Art und Weise zur Thematik, zu der er so lange geschwiegen hatte. So erklärte Krömer, im Herbst aufgrund von schweren Depressionen acht Wochen in einer Klinik verbracht zu haben. "Weil ich nicht mehr lebensfähig war. Weil nichts mehr ging", gestand der Gastgeber. Dabei sei er sich seiner Krankheit jahrelang überhaupt nicht bewusst gewesen.

Kurt Krömer sagte, er sei von Arzt zu Arzt gerannt, und er habe nur ein diffuses Gefühl in sich gespürt, das er folgendermaßen beschreibt: "So wie verliebt sein, aber mit bekloppten bösen Schmetterlingen. So ein flaues Gefühl, wo du denkst, du musst gleich kotzen." Die Besuche beim Arzt blieben lange erfolglos, bis schließlich doch einer Depressionen als mögliche Diagnose ins Spiel brachte.

Die Krankheit fand ihren vorläufigen Höhepunkt, als der Comedian im Jahr 2020 beim Einkauf einfach in Tränen ausbrach: "Ich weiß nicht mehr, wie das hier geht", habe er sich nur gedacht. Obwohl er offenbar schreckliche Angst vor dem Klinikaufenthalt hatte, gab Krömer an, dass dieser ihm extrem weitergeholfen hat.

"Jetzt ist es wieder gut, weil die Depression weg ist", stellte er fest. Die Angst vor einer Rückkehr der Krankheit ist hingegen noch aktuell. "Ich bin jetzt noch in einer Phase, wo ich jeden Tag aufstehe und denke: 'Scheiße, ich bin nicht so gut drauf, ich bin wieder depressiv, ich muss wieder in die Klinik." Dies sei zwar ein deprimierender Zustand, so Krömer, aber er wisse, dass es sich nicht um seine Depression handele.

Falls auch Sie unter Depressionen leiden und / oder Selbstmord-Gedanken haben, empfiehlt sich eine umgehende Kontaktaufnahme zur Telefonseelsorge: www.telefonseelsorge.de. Des Weiteren können Sie sich von Beratern unter den Nummern 0800-1110111 sowie 0800-1110222 einen Ausweg aus bedrückenden Situationen aufzeigen lassen.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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