Krimireihe in der ARD

"Mordkommission Istanbul – Der letzte Gast": Irgendwie muss das zusammenpassen

von Felix Bascombe

Der 19. Film der Reihe "Mordkommission Istanbul" mit Erol Sander in der Hauptrolle unterhält auf solidem Niveau – und wirkt doch stellenweise arg überkonstuiert.

ARD
Mordkommission Istanbul – Der letzte Gast
Kriminalfilm • 27.06.2019 • 20:15 Uhr

Mehmet Özakin ist ein Türke, wie ihn die Deutschen lieben. Anständig ist er, akkurat auch, und sicherlich immer pünktlich. Kurz: so deutsch, wie ein Türke im deutschen Fernsehen offenbar sein muss. Und wenn dieser glatte Kommissar doch einmal über die Stränge schlägt, dann macht er das stets genau in dem Rahmen, der über Jahrzehnte vom deutschen Kriminal-TV abgesteckt wurde. In "Mordkommission Istanbul – Der letzte Gast" (2017, Regie: Bruno Grass) ermittelt der Kommissar, der der Bezeichnung Deutsch-Türke eine ganz neue Bedeutung zukommen lässt, nun in einer Wiederholung.

Özakin, routiniert von Erol Sander heruntergespielt, verschlägt es diesmal in die Provinz, in ein Nest namens Naki, irgendwo in der Nähe von Istanbul. Ein Taxifahrer wurde hier erschossen, sein Fahrgast – ein Deutscher, na klar – gleich hinterher. Andreas Borchert heißt der Mann, der da tot in der staubtrockenen türkischen Erde liegt. Auf sein Ableben konzentrieren sich die Ermittlungen. Im weiteren Handlungsverlauf geht es dann um Versicherungsbetrug und um eine Reederei, die nur knapp an der Pleite vorbeigeschrammt ist.

Irgendwann, nach rund der Hälfte des Films, wird dann noch eine weitere Leiche in diesen Fall gezerrt. Eine junge Frau, eigentlich noch ein Mädchen, wurde tot aus dem Bosporus gefischt. Ihr tragisches Schicksal (sie war wohl eine Prostituierte) wird fortan mit dem ursprünglichen Fall verknüpft – mehr schlecht als recht jedoch. Man wird das Gefühl nicht los, Drehbuchautor Horst Freund habe mitten beim Konstruieren seines Falls erschrocken festgestellt, dass da ja noch 45 weitere Filmminuten zu füllen sind ...


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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