Oli.P macht den Horst Lichter: ARD startet eigene Trödelshow
Horst Lichters Trödelshow "Bares für Rares" gilt als eine der größten Fernsehformat-Überraschungen der letzten Jahre. Dass die ARD als öffentlich-rechtlicher Konkurrent des Mainzer Sender mit "Hallo Schatz – Vom Plunder zum Prachtstück" nun kaum getarnte Produktpiraterie betreibt, darf jedoch auch kritisch gesehen werden.
Ab Dienstag, 19. März, wird Moderator, Sänger und – wie es in einer Pressemitteilung des Ersten heißt – "Trödel-Liebhaber" Oliver Petszokat auf ähnliche Weise wie Horst Lichter Dingen neues Leben verleihen, die auf verstaubten Dachböden und dunklen Kellern der Zuschauer gesichtet wurden. Unterstützt wird Petzokat von Assistentin Victoria Beyer, einer Kunsthistorikerin. Schauplatz des ARD-Trödelshow-Duplikats ist Burg Adendorf im Rhein-Sieg-Kreis bei Bonn.
Produziert wird das neue Format, welches an Wochentagen zwischen 16.10 Uhr und 17 Uhr laufen soll, vom WDR. 30 Folgen platziert der Sender zunächst im Programm des Ersten. Kleine Pikanterie am Rande: Die Sendung "Bares für Rares", von der das ZDF seit 2013 über 700 Folgen drehte, läuft in der Regel zwischen 15 und 16 Uhr. Der neue ARD-Konkurrent würde also im Anschluss an das Original laufen.
Das Erste hofft also wohl auf einen Umschaltreflex vom Trödel angefixter Fans innerhalb des öffentlich-rechtlichen Wettbewerbs. Auch wenn die beiden Shows natürlich zu den eindeutig preiswertesten Programmen des Unterhaltungsfernsehens zählen und Trödel-TV gerade angesagt, insgesamt bleibt auch ein schales Gefühl. Gibt es keine anderen Formatideen, mit denen die gebührenfinanzierten Flaggschiffe ihren Nachmittag füllen könnten als mit noch mehr Flohmarkt-TV?
Quelle: teleschau – der Mediendienst