Doku über das bayerische Hollywood

"Wo Träume wahr werden": 100 Jahre Bavaria Film

von Andreas Schöttl

Als der bayerische Filmpionier Peter Ostermayr am 1. Januar 1919 die Münchner Lichtspielkunst AG gründete, blickte er zumeist nicht weiter als über den berühmten Karlsplatz in der bayerischen Landeshauptstadt hinaus. Dort leitete Ostermayr (1882 – 1967) das ehemals väterliche Porträt-Atelier. Und manchmal zweckentfremdete er es auch als Filmkulisse.

BR
Wo Träume wahr werden
Dokumentation • 15.01.2019 • 22:30 Uhr

So klein und vermeintlich unbedeutend begann vor genau 100 Jahren die Geschichte eines der berühmtesten Filmstudios überhaupt. Doch sein Ruf reichte nach dem Zukauf eines Geländes im Münchner Vorort Geiselgasteig, auf dem der legendäre Studiokomplex noch heute steht, schnell über provinzielle Grenzen hinaus. Die Firma erreichte Regie-Größen wie Alfred Hitchcock, Billy Wilder oder Orson Welles. Sie allesamt haben irgendwann im Münchner Hinterland gedreht. In einer aufwendig recherchierten Dokumentation blickt Katharina Schickling auf die Meilensteine der Bavaria Film zurück. Dabei zeigt die Fernsehautorin nicht weniger als ein Stück Zeitgeschichte.

Die Liste der bei der Bavaria Film entstandenen Werke ist lang. Zu den berühmtesten Filmen gehören "Das Boot", "Die unendliche Geschichte" oder neuere Streifen wie "Der Baader Meinhof Komplex" und "(T)Raumschiff Surprise – Periode 1". Hingegen scheint etwas in Vergessenheit geraten, dass auch viele der "Wochenschauen" der Nazis in den Studios entstanden sind. Dass eine hundertjährige Geschichte mitunter auch seine Schattenseiten hatte, spart Autorin Schickling jedoch nicht aus. Das macht ihre Reise in die Film-Vergangenheit sehenswert. Zumal sie einige der prägenden Schauspieler der letzten Jahrzehnte vor die Kamera bekam. Mario Adorf, Lilo Pulver, Marianne Koch, Senta Berger sowie der Regisseur Joseph Vilsmaier erzählen von ihren Erlebnissen im bayerischen Hollywood.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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