Dass Deutschland ein Auto-Land ist, in der die einschlägigen Industrielobbyisten Druck auf die Regierung machen können, hört man immer wieder. Weit weniger bekannt ist, dass der Deutsche Bauernverband, der gerne im Stillen arbeitet und seinen Einfluss hinter verschlossenen Türen geltend macht, zu den wichtigsten Einflüsterern der Mächtigen gehört.
Die Interessenvertretung der Landwirte wurde unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg stark, wie die neue Folge der Investigativ-Reihe "Geschichte im Ersten: Akte D" zeigt.
In Zeiten der Lebensmittelknappheit waren die Einflussmöglichkeiten der Bauernvertreter groß. 1955 legte die Bundesregierung den gesetzlichen Grundstein für das heutige Subventionssystem, das den Landwirten die Abnahme wichtiger Erzeugnisse zu festen Preisen garantiert – und mittelbar die Entstehung von besonders großen Hof-Betrieben förderte.
Anspruch der "Akte D"-Dokumentationsreihe ist es, ihre Zuschauer auf Spurensuche in die Vergangenheit mitzunehmen und in Vergessenheit geratene oder verdrängte Kapitel der deutschen Nachkriegsgeschichte neu zu beleuchten. Die erste Staffel wurde 2015 mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet.
Am Montag, 21. Januar, wird die Reihe im Ersten ebenfalls erst um 23.30 Uhr mit einem kritischen "Akte D"-Beitrag über die Bundeswehr fortgesetzt.
Quelle: teleschau – der Mediendienst