Netflix-Film zur BBC-Serie

Kritik zum neuen Netflix-Thriller “Luther: The Fallen Sun” mit Idris Elba

08.03.2023, 16.14 Uhr
von Julian Lorenz

Die britische BBC-Serie "Luther" umfasst fünf Staffeln und erfreut sich weltweiter Beliebtheit. Netflix führt die düstere Geschichte rund um Kommissar Luther nun fort. Doch kann der Film, der ab März auf verfügbar ist, mit der Qualität seiner Serien-Vorlage mithalten?

Eine klassische Kriminalserie ist "Luther" auf jeden Fall nicht. Zwar gibt es auch hier einen heldenhaften und brillanten Polizisten, der mit seinen Fähigkeiten Mördern auf die Spur kommt. Doch John Luther hat eben auch eine dunkle Seite. Er ist aggressiv und aufbrausend; seine Fälle nehmen John Luther so in Anspruch, dass er sein Privatleben vernachlässigt und regelmäßig moralische und gesetzliche Grenzen überschreitet, um die Täter dingfest zu machen. Im neuen Film "Luther: The Fallen Sun" rächen sich seine Regelverstöße nun endgültig. Ein kranker und doch genialer Serienmörder bringt Luthers Geheimnisse ans Licht, um ihn den Polizisten hinter Gitter zu bringen, wohl wissend, dass kein anderer Ermittler ihm je auf die Spur kommen könnte. Das kann Luther nicht auf sich sitzen lassen und bricht aus dem Gefängnis aus, um den Psychopathen aufzuhalten.

Eine Sorge müssen sich Fans der Originalserie definitiv nicht machen. Die dunkle Art der BBC-Vorlage kommt auch in der Netflix-Verfilmung nicht zu kurz, im Gegenteil: Zum Teil ähnelt „Luther: The Fallen Sun“ einem Horror-Film. Thematisch befasst sich der Streifen größtenteils mit den dunklen Geheimnissen, die jeder Mensch mit sich trägt. Dieses spannende Motiv lässt den Film aus der Masse herausstechen und fasziniert während der gesamten Laufzeit. Außerdem passt die filmische Erforschung der menschlichen Psyche hervorragend zum Charakter der Serie. Da fällt es auch nicht zu schwer ins Gewicht, dass der Antagonist etwas eindimensional wirkt. Die Motivation für seine Taten wirkt abgedroschen und regt leider nicht zum Nachdenken an. Trotzdem überzeugt der Film auf erzählerischer Ebene.

Auch optisch hat „Luther: The Fallen Sun“ einiges zu bieten. Die düstere Atmosphäre wird visuell gut untermalt und führt dazu, dass der Zuschauer sich gut mit Luther identifizieren kann. Die Actionszenen zeichnen sich besonders dadurch aus, dass die Kamera immer draufhält. Die Schläge haben deshalb eine spürbare Wucht und die Kämpfe wirken authentisch und sind, anders als im Schnittgewitter anderer Streifen des Genres, verständlich und nachvollziehbar. Die eindrucksvollen Locations tun ihr Übriges, um einen visuell äußerst ansprechenden Film zu schaffen.

Die Netflix-Produktion ist definitiv nichts für schwache Nerven oder Mägen. Wer damit aber kein Problem hat, sollte diesen erzählerisch sowie optisch gelungenen Thriller unter keinen Umständen verpassen.

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