Skispringer im Interview

Markus Eisenbichler: "Unser Team ist stark"

24.01.2022, 07.34 Uhr
von Felix Förster
Skispringer Markus Eisenbichler hofft auf eine Medaille.
Skispringer Markus Eisenbichler hofft auf eine Medaille.  Fotoquelle: Gettyimages/Alexander Hassenstein

Für die Skispringer gibt es keine Pause: Direkt nach der Vierschanzentournee und dem Weltcup geht es nach Peking zu den Olympischen Winterspiele. prisma hat mit Markus Eisenbichler vor seinem Flug nach China gesprochen.

Herr Eisenbichler, freuen Sie sich auf die Olympischen Spiele?

Ja, ich freue ich mich auf die Olympischen Spiele und die Wettkämpfe. Gemeinsam mit unserem Team und den Partnern des Team Deutschlands hoffen wir, dort schöne Erfolge feiern zu können.

Ich frage, weil es schon bessere Voraussetzungen für Olympia gab. Ohne Pause direkt nach China, Olympische Spiele ohne Zuschauer, Test-Diskussionen, Menschenrechte – das sind nur einige Stichworte. Mit welchen Gefühlen fliegen Sie nach Peking?

Natürlich sind es aufgrund der Situation gemischte Gefühle. Aber letztendlich finden dort Wettkämpfe statt und es werden Olympische Medaillen vergeben, deshalb überwiegen die positiven Gefühle eindeutig.

Sven Hannawald hat zuletzt deutliche Worte gefunden und die Sportler bedauert, die unter solchen Umständen dieses eigentliche Highlight erleben müssen. Andererseits rät er den Sportlern: "Für Sportler gilt es nur die drei Dinge im Kopf zu haben: die Flamme, die Stätten und die Medaillen". Was sagen Sie dazu?

Da stimme ich ihm zu, es werden dort Medaillen vergeben und wir Athleten haben keinen Einfluss darauf, wo die Olympischen Spiele ausgetragen werden. Für die Zukunft wäre es schön, wenn wir Athleten diesbezüglich auch befragt werden. Aber nun finden die Spiele in Peking statt und wir haben hart darauf trainiert, viele Jahre. Deshalb konzentriere ich mich auf das Sportliche.

In einem Interview haben Sie humorvoll gesagt: "Dann fahren wir nach China rüber und machen da wieder einen Weltcup, der etwas mehr aufgebauscht ist". Welchen Stellenwert haben die Olympischen Spiele denn für Sie?

Die Olympischen Spiele haben für mich schon einen großen Stellenwert. Es werden nur alle vier Jahre die olympischen Medaillen vergeben, und es ist natürlich sehr besonders, wenn man hier eine Medaille gewinnen kann. Aber für mich hat beispielsweise der Gesamtweltcupsieg einen noch größeren Stellenwert, da man hier über die ganze Saison hinweg der Beste sein muss.

Ihr respektabler fünfter Platz bei der Vierschanzentournee macht Mut. Welche Erwartungen haben Sie persönlich für die Wettkämpfe in China?

Ich möchte meine besten Sprünge zeigen und natürlich wäre es schön, wenn ich am Ende eine Medaille gewinnen kann.

Die "Ruyi-Schanze" ist eine echte Augenweide, Ihr Kollege David Siegel hat das erste Springen dort Anfang Dezember gewonnen. Was hat er Ihnen darüber verraten?

Bisher habe ich noch nicht mit ihm darüber gesprochen.

Warum kommt Ihnen die Schanze entgegen?

Kann ich noch nicht sagen, da ich auf "ihr" noch nicht gesprungen bin.

Wie kann man sich Ihre Gefühlslage vorstellen, wenn Sie eine neue Schanze zum ersten Mal springen?

Voller Vorfreude und natürlich bin ich auch immer etwas aufgeregt.

Spüren Sie noch das Adrenalin vor so einem Sprung oder sind Sie dann so im "Tunnel", dass alles ausgeklammert ist?

Da bin ich im Tunnel, das Adrenalin kommt erst nach dem Sprung.

Mit sechs goldenen WM-Medaillen sind Sie der erfolgreichste deutsche Skispringer der WM-Geschichte. Zusammen mit Karl Geiger liegen die Hoffnungen der Skisprung-Fans auf Ihnen. Warum können sich die Fans Hoffnung machen, dass die deutschen Adler erfolgreich sein werden?

Weil wir ein starkes Team haben.

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