Web-Serie „Boah, Bahn!“

So kamen Anke Engelke & die DB für die neue Web-Serie zueinander

15.10.2025, 14.01 Uhr
Als ICE-Zugchefin Tina sorgt Anke Engelke in der neuen Web-Serie „Boah, Bahn!“ für viele Lacher – gerade in Situationen, die Reisende sonst eher auf die Palme bringen würden. Die Serie wurde von der Bahn in Auftrag gegeben, die Idee dafür stammte aber von Engelke selbst.
Anke Engelke steht in einem Zug und lächelt.
Anke Engelke hat mit der Deutschen Bahn eine Serie produziert.  Fotoquelle: Deutsche Bahn AG / Tobias Schult

Mitarbeitende und Kunden seien gleichermaßen begeistert von der Serie, teilt die Bahn mit. „Der Aufwand scheint sich gelohnt zu haben!“, sagt ein Bahn-Sprecher. Die von der Bahn in Auftrag gegebene Produktion ist auf dem Youtube-Kanal des Unternehmens zu sehen und wurde von Arne Feldhusen („Stromberg“) inszeniert. Anke Engelke in der Hauptrolle der ICE-Zugchefin Tina Bovermann gibt Einblicke in den Bahn-Alltag. „Ich sag’ immer allen, die neu anfangen auf der Schiene: Sucht euch ein Ventil, sucht euch einen Ausgleich, quasi so eine Art inneren Schienenersatzverkehr,“ sagt sie in der zweiten Folge der Serie – um kurz darauf aus Frust in ihren Spind zu schreien.

So kam Anke Engelke auf die Idee zur Bahn-Serie

Die Idee für die Serie kam dabei von Engelke selbst. Die 59-Jährige war auf die Bahn zugegangen und hatte ein Praktikum in einem Zug gemacht. Im Gespräch mit dem BR gab die Schauspielerin an, dass dieses Vorgehen gar nicht so ungewöhnlich für sie sei. Sie sei eben sehr neugierig und habe während ihrer Zeit beim Südwestfunk gelernt, Zustände zu verstehen und sich „eine möglichst objektive Meinung leisten zu können“. Anke Engelke hat heute eine Bahncard 100 – aber schon während der zwölf Jahre beim Südwestfunk sei sie zwischen Köln und Baden mit dem Zug gependelt. Sie erklärt sie habe „also wirklich über viele, viele Jahrzehnte inzwischen beobachten können, was besser geworden ist und was nicht klappt“.

Praktikum im Zug: Anke Engelke erlebte Bahn-Alltag

Sie habe innerhalb eines halben Jahres immer mal wieder einen freien Tag gehabt und so während ihres Praktikums, Einblicke in den Alltag der Bahn-Mitarbeitenden bekommen können. „Ich hatte eine sogenannte UBK, also eine Unternehmensbekleidung, und bin dann durch die Züge gegangen und habe Fahrkarten kontrolliert“, erzählt die 59-Jährige dem BR.

Bistro, Logistik oder auch Verkehrsleitzentrale: Engelke hat im Rahmen ihres Praktikums Einblicke in viele Bereiche des Bahn-Alltags erhalten. Am Ende war eine ganze Menge an Material zusammengekommen: „Das waren dann so viele Erfahrungen, dass ich gemerkt habe, das muss und möchte ich gerne verwursten.“



Engelke betont: Keine PR-Show

Engelke möchte die Serie aber nicht als PR-Aktion für die Bahn verstanden sehen. Dazu sagte sie dem BR: „Ich kann die Bahn nicht retten, ich kann nur eine Serie machen, die die 200.000 Menschen, die dort arbeiten, wertschätzt.“

Produktionskosten von „Boah, Bahn!“ bleiben geheim

Angaben zu Budgetfragen und wie hoch die Kosten für „Boah, Bahn!“ waren, macht der Bahn-Konzern nicht. Man werde sich zu „internen Vertragsangelegenheiten“ nicht äußern, heißt es auf Anfrage von t-online. Produktionskosten und auch die Höhe der Gage für Hauptdarstellerin Anke Engelke bleiben also geheim.

Dabei war erst in der vergangenen Woche bekannt geworden, dass die Deutsche Bahn eine Organisationsstelle für die externe Kommunikation ausgeschrieben hat – für satte 200 Millionen Euro. Allein 50 Millionen Euro sollen dabei für Social-Media-Aktivitäten eingeplant werden – also für genau den Bereich, auf dem jetzt die „Boah, Bahn!“-Inhalte zu sehen sind.

Millionen-Reichweite für Bahn-Serie

„Die Kampagne ist gerade erst gestartet“, heißt es von einem Bahnsprecher. Die große Aufmerksamkeit bereite den Verantwortlichen große Freude: „Wir haben rund 50 Millionen Menschen damit erreicht. Hinzu kommen 20 Millionen Videoaufrufe, rund 650.000 Likes auf allen Medienkanälen und 99 Prozent positive Kommentare in den ersten 4 Tagen“, teilt die Bahn mit.

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