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Der Watergate-Skandal aus anderem Blickwinkel: Streaming-Tipps der Woche

24.04.2022, 14.32 Uhr

Hollywoodstar Julia Roberts bringt als Frau des US-Justizministers den Watergate-Skandal in Gang und "The Handmaid's Tale"-Star Elisabeth Moss geht auf Verbrecherjagd. Diese und weitere Streaming-Highlights im Überblick.

Die Watergate-Affäre löste 1974 eine Verfassungskrise in den USA aus und kostete den damaligen Präsidenten Richard Nixon das Amt. Die Serie "Gaslit" (ab 24. April, Starzplay) erzählt den Skandal aus der Sicht von Martha Mitchell (Julia Roberts), der damaligen Ehefrau des Nixon-treuen Justizministers John Mitchell (Sean Penn). Als Martha den Präsidenten öffentlich verdächtigt, steht John vor einer schweren Entscheidung. Was Netflix, Amazon und Co. in den nächsten Tagen sonst noch zu bieten haben, erfahren Sie in der Übersicht.

"Gaslit", Starzplay

"Wenn Martha Mitchell nicht gewesen wäre, hätte es kein Watergate gegeben", bedauerte Richard Nixon im legendären Interview mit David Frost 1977. Man muss sich hierzulande allerdings nicht schämen, wenn man sich fragt: Wer ist diese Martha Mitchell eigentlich? Ihre Rolle im Watergate-Skandal, der Nixon 1974 das Amt als US-Präsident kostete, wurde bislang so gut wie nicht erzählt. Die Starzplay-Serie "Gaslit" ändert das ab 24. April.

Es ist eine aberwitzige Konstellation: Der Skandal wird in der achtteiligen Miniserie aus der Sicht der Täter geschildert, einer Ansammlung von Narzissten und Idioten, von Wahnsinnigen und Eiferern. Nicht dabei, aber mittendrin ist Martha Mitchell (Julia Roberts). Die Ehefrau des damaligen Justizministers John Mitchell (Sean Penn) ist eine der vergessenen Figuren der größten politischen Affäre der USA im 20. Jahrhundert. Dabei war sie die Erste, die Präsident Nixon für seine Verwicklung in den Watergate-Skandal öffentlich beschuldigte. Nur glaubte es ihr niemand – bis die Wahrheit irgendwann ans Licht kam. Die Serie "Gaslit", die auf dem Podcast "Slow Burn" beruht, erzählt ab 24. April sehr bewegend von Marthas inneren Qualen, ihren Kämpfen, ihrem Anecken. Eine ausführliche Kritik lesen Sie hier.

"Shining Girls", Apple TV+

Eigentlich wollte Kirby (Elisabeth Moss) Journalistin werden, sie hatte eine glänzende Zukunft vor sich. Doch ihren Traum musste sie nach einer Attacke auf sich begraben. Seitdem hat die Archivarin Probleme, sich in der Gegenwart zurechtzufinden. Zusammen mit dem Reporter Dan Velazquez (Wagner Moura) will sie Jahre nach dem Überfall herausfinden, wer für den brutalen Angriff verantwortlich ist: Es scheint eine Verbindung zwischen einem aktuellen Mordfall und ihrem persönlichen Albtraum zu geben.

Bei ihren Nachforschungen kommen sie nicht nur dem Killer (Jamie Bell) auf die Spur, sondern stellen fest, dass Wahrnehmung und Realität nicht immer kongruent sind: Wunden jedenfalls gibt es immer wieder. Das Spiel mit dem Bewusstsein ist die große Stärke der auf dem Roman von Lauren Beukes basierenden Serie, die weniger Krimi als vielmehr komplexer Psychothriller mit doppeltem, ach was, drei- und vierfachem Boden, ist. Ab 29. April gibt es "Shining Girls" bei Apple TV+ zu sehen.

"Winning Time: Aufstieg der Lakers-Dynastie", Sky Ticket

Hierzulande mag der Basketball im Schatten der Volkssportart Fußball stehen – und doch waren Fans der Korbjäger in den letzten Jahren in der Streamingwelt gut bedient. Die Michael-Jordan-Doku "The Last Dance" von Netflix wurde weltweit gefeiert, kürzlich legte Apple TV+ mit dem Dokumentarfilm "They Call Me Magic" über Earvin "Magic" Johnson nach.

Letzterer steht nun auch im Fokus einer fiktionalen Serie, die bei Sky und Sky Ticket ihr Debüt feiert: Die Sportserie "Winning Time: Aufstieg der Lakers-Dynastie" erzählt ab 25. April nach, wie der Geschäftsmann Jerry Buss (John C. Reilly) aus einem kriselnden Basketball-Team eine Siegermannschaft machte. Besonders der Transfer von Earvin "Magic" Johnson (Quincy Isaiah) erwies sich als kluger Schachzug. Eine ausführliche Serienkritik lesen Sie hier.

"I Love America", Amazon Prime Video

Ihre Kinder sind ausgezogen, ihre Mutter ist tot – Zeit für einen Neuanfang. So verschlägt es Lisa (Sophie Marceau) von Paris nach Los Angeles. In der Stadt der Engel erwartet sie bereits ihr bester Freund Luka (Djanis Bouzyani), der Lisa mit einem Datingprofil zur großen Liebe verhelfen will. Zunächst läuft die Partnersuche schleppend, ein Date nach dem anderen geht in die Hose. Erst als Lisa auf John (Colin Woodell) trifft, scheint sich das Blatt zu ihren Gunsten zu wenden.

Doch der französische Amazon Original Film "I Love America" ist mehr als bloß locker-flockige Rom-Com. Lisa, bezaubernd verkörpert von der französischen Leinwandikone Sophie Marceau, muss sich auch der schwierigen Beziehung zu ihrer berühmten Mutter stellen, die zeitlebens nur selten für Lisa da war. Die emotionale Achterbahn der Hauptfigur können Streamingfans ab 29. April bei Amazon Prime Video verfolgen – am besten mit einer Packung Taschentücher in Griffweite.

"La Brea", Sky Ticket

Zurück in die Vergangenheit: Als sich in der Sci-Fi-Serie "La Brea" mitten in Los Angeles ein gigantischer Schlund auftut, werden hunderte Menschen in eine prähistorische Zeit zurückversetzt. Während Eve (Natalie Zea) und ihr Sohn Josh (Jack Martin) in die Tiefe gerissen werden, verbleibt Tochter Izzy (Zyra Gorecki) an der Oberfläche. Ob sie ihre verschwundene Familie in die Jetzt-Zeit zurückbringen kann?

Für die aufwendige Serie macht der US-Sender NBC ein hohes zweistelliges Millionenbudget frei. Das sieht man der ungewöhnlichen Sci-Fi-Produktion an: Besonders in der neu eröffneten Parallelwelt laden spektakuläre Effekte und detailliert ausgestaltete Kulissen zum Staunen ein. Gedreht wurde die bildgewaltige Produktion unter Ägide von Showrunner David Appelbaum ("The Mentalist") in Australien. Hierzulande gibt es das mysteriöse Serienvergnügen ab 24. April bei Sky zu sehen.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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