Skurrile Geschichte beim Streaming-Anbieter

„How to Become a Cult Leader“: Das erwartet euch in der Dokuserie auf Netflix

17.07.2023, 12.35 Uhr
In dieser Doku wirft Netflix einen Blick auf große und kleine Sekten.
In dieser Doku wirft Netflix einen Blick auf große und kleine Sekten.  Fotoquelle: Netflix

Eine sarkastische Anleitung zum erfolgreichen Sektentum und eine Warnung zugleich: Netflix nimmt sich dem Thema der Sekten an – mit wahren, erschreckenden Beispielen, einem psychoanalytischen Blick und dem beliebten „Game of Thrones“-Darsteller Peter Dinklage als Erzähler. Ab dem 28. Juli bietet die entstandene Krimi- und Dokuserie auf Netflix mit sechs Folgen einen Einblick in menschliche Abgründe.

„How to Become a Cult Leader“ zeigt, wie Sektenführer Anhänger ins Verderben stürzen

Der Trailer gibt einen ersten Einblick in besonders fatale Fälle des Sektentums. Da wäre beispielsweise Marshall Applewhite, der seinen Anhängern mit voller Inbrunst verkündete, dass es Alternativen zum Tod gebe – nur um rund vierzig von ihnen schließlich in den Tod zu stürzen. Auch Jim Jones, der etwa zwanzig Mal so viele Todesfälle zu verantworten hat, ist zu sehen. Als Mischung aus True Crime und einem psychoanalytischen Blick auf die Manipulation durch Sektenführer erzählt „How to Become a Cult Leader“ anhand all dieser Fälle von ihren Tricks. Passend dazu leitet Peter Dinklage den Trailer mit folgenden Worten ein: „Wenn man das richtige Paket anbietet, kann man die Gedanken der Menschen kontrollieren und sie von allem anderen abschotten.“

Wie verbreitet sind Sekten wirklich?

Es ist schwer zu sagen, wie viele Sekten und Psychokulte es weltweit gibt oder wie viele Anhänger diese um sich versammeln. Aufgrund ihrer Beschaffenheit als isolierte Gruppen sind es vermutlich stets mehr als gedacht. Berichte zu konkreten Zahlen und Gruppierungen gab es sowohl in der Europäischen Union als auch außerhalb insbesondere um die Jahrtausendwende. Seither wird die Landschaft solcher „neuer religiöser Bewegungen“ immer komplexer. 1997 hieß es demnach, in der gesamten EU seien knapp zwei Millionen Menschen Anhänger einer solchen Bewegung. Da zehn der damaligen Mitgliedsländer keine konkreten Angaben machen konnten und die Zahlen der restlichen Länder in ihren Erhebungsmethoden sehr unterschiedlich waren, lässt sich daraus kein klares Bild ziehen – lediglich dasjenige, das sich Sekten bereits 1997 in vielen Nationen langsam als Problem abzeichneten.

Das unterstreichen besonders eindrucksvoll Fälle, in denen Sektenanhänger durch Massensuizid oder Mord zu Tode kommen. Solche Todesfälle sind in der gesamten Bandbreite der Sekten und neuen religiösen Gruppierungen zwar sehr selten, dennoch kommen sie vor. Erst im Mai dieses Jahres meldete Kenya hunderte Tote, die im Rahmen eines Weltuntergangskults verstorben waren.

„How to Become a Cult Leader“ – eine Brise Sarkasmus, ein wenig True Crime und eine dicke, fette Warnung

„Die Anzahl der Anhänger ist wie Geld auf der Bank, je mehr man hat, desto mehr Macht hat man“, sagt eine Person im Trailer der Dokuserie „How to Become a Cult Leader“. Zwar positionieren sich solche Anführer als spirituelle Gurus, letztlich geht es ihnen aber um eben diese Macht. Die neue Netflix-Serie scheint dies anhand einiger tödlicher Beispiele eindrucksvoll zu verdeutlichen und zugleich eine Anleitung für den perfekten Sektenführer – bzw. eine Warnung vor einem solchen Menschen – auszusprechen. So verspricht „How to Become a Cult Leader“ Spannung auf dem Level eines Psychothrillers gepaart mit psychoanalytischen Einblicken in die Strategien von Menschen, die hunderte Anhänger um sich scharen und kontrollieren.

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