"It's a sin": Die wilde Schwulenszene Londons
Die britische Drama-Serie „It's a sin“ ist neu in der ZDF-Mediathek verfügbar und startet nun auch in der deutschen Medienlandschaft durch. Nach dem gleichnamigen Lied der Pet Shop Boys benannt, weist die mehrteilige LGBTQ-Serie ein mindestens ebenso großes Hit-Potenzial auf. Freundschaft, Liebe, Gefahren und das ewig schwebende Damoklesschwert des Todes sorgen für nie enden wollende Spannungsbögen.
Party im Pink Palace
Das Leben von Richie (Olly Alexander), Roscoe (Omari Douglas), Ash (Nathaniel Curtis), Colin (Callum Scott Howells) und Jill (Lydia West) in ihrer WG Pink Palace gleicht einer nicht enden wollenden Party. Die vier Schwulen und ihre beste Freundin teilen nicht nur die Wohnung, sondern auch die Dramen des Alltags miteinander. In den Achtzigerjahren des konservativen Londons sind Vorurteile, Diskriminierung und soziale Ächtung an der Tagesordnung. Vor allem das wie ein Krake um sich greifende HI-Virus rafft zahlreiche ihrer gemeinsamen Freunde dahin und zerstört tiefe Familienbande. Es beginnt ein spannender Wettlauf gegen die Zeit – um Leben und Tod.
5-teiliges LGBTQ-Werk mit britischen Wurzeln
Die Wurzeln des 5-teiligen LGBTQ-Werks gehen auf den Autoren Russell T. Davies zurück. Dessen autobiografische Erfahrungen wurden zur Inspiration für die gesellschaftlich zunächst wenig beachtete Serie. Bedingungslose Authentizität erreichte er, indem er mit dem homosexuellen Regisseur Peter Hoar einen erfahrenen Insider engagierte. Die handelnden Charaktere basieren auf reell existierenden Personen und werden fast ausnahmslos von Darstellern mit LGBTQ-Background verkörpert. Insbesondere die homophobe, diskriminierende Politik Margaret Thatchers erfährt als eines der persönlichsten Anliegen Davies‘ eine sozialkritische Aufarbeitung.
Erfolg auf dem internationalen Parkett
Lange Zeit straften Kritiker die Serie mit Nichtbeachtung und begründeten die Ablehnung mit dem Umstand, dass „It’s a sin“ eine thematisch (zu) schwere Kost behandele. Nach dem britischen Serienstart im Januar 2021 auf Channel 4 setzte sich das zeitgenössische Paradestück mit politischer Brisanz jedoch gegen alle Widerstände durch und legte einen der erfolgreichsten Serienstarts aller Zeiten hin. Es wurde Teil der 71. Internationalen Filmfestspiele in Berlin und erhielt infolge zahlreiche weitere internationale Auszeichnungen wie GLAAD oder den RTS Programme Award.