Christopher Nolans neuer Film

"Oppenheimer"-Stars wie Cillian Murphy und Emily Blunt streiken bei Filmpremiere

14.07.2023, 09.13 Uhr

Nach den Drehbuchautoren, haben sich nun auch zahlreiche Schauspieler dem Streik in Hollywood angeschlossen. Dies zeigte sich zuletzt bei der Premiere von "Oppenheimer", dem neuen Film von Christopher Nolan. Stars wie Cillian Murphy und Emily Blunt streikten und verließen die Premiere. 

Als die Writers Guild of America (WGA), die die Film- und Fernsehautoren in den USA vertritt, am 2. Mai die Arbeit niederlegte, bedeutete dies Einschränkungen für zahlreiche Produktionen. Nun streikt auch die Schauspielergewerkschaft SAG-AFTRA – mit raschen Folgen.

Zwar hatten die Verantwortlichen die Premiere von Christopher Nolans neuem Film "Oppenheimer" (ab 20. Juli im Kino) in London am Donnerstag extra um eine Stunde vorverlegt, damit die Protagonisten noch vor der Streikankündigung auf dem roten Teppich erscheinen konnten. Als der Streik ausgerufen wurde, verließen Stars wie Cillian Murphy, Emily Blunt und Matt Damon letztlich trotzdem die Veranstaltung. Auch die Film- und Fernsehproduktion wurde von den durch die Alliance of Motion Picture and Television Producers vertretenen Unternehmen sofort gestoppt.

Eine "Schande" oder gerechtfertigt?

Der Exekutivdirektor von SAG-AFTRA, Duncan Crabtree-Ireland, gab am Donnerstag bekannt, dass die Gewerkschaftsführung kurz nach Ablauf der Frist einer Einigung mit Film- und Fernsehproduzenten für den Ausstand gestimmt habe. Nach mehr als 60 Jahren streikt die Gewerkschaft nun erstmals wieder zur selben Zeit wie die Drehbuchautoren. Um Mitternacht US-amerikanischer Zeit lief der Vertrag der Gewerkschaft offiziell aus.

Fran Drescher, SAG-AFTRA-Präsidentin, konstatierte laut "DWDL.de" im Rahmen einer Pressekonferenz, dass Schauspielerinnen und Schauspieler die Opfer sehr gieriger Unternehmen seien. "Wenn wir jetzt nicht aufrecht stehen, werden wir alle in Gefahr sein. Man kann das Geschäftsmodell nicht so stark verändern, wie es sich verändert hat, und nicht erwarten, dass sich nicht auch der Vertrag ändert." Disney-CEO Bob Iger sprach in einem "CNBC"-Interview hingegen von einer "Schande" und unrealistischen Erwartungen – schließlich habe sich die Branche nach der Corona-Pandemie noch nicht vollständig erholt. Der Streik werde seiner Meinung nach "sehr schädliche Auswirkungen" auf die ganze Branche haben.

Ebenso wie die WGA fordert auch die SAG-AFTRA eine Erhöhung der Grundgehälter und Restgehälter im Streaming-Zeitalter. Die im Mai gestarteten Streiks der Autoren machen sich etwa bei US-Late-Night-Talkshows bemerkbar. Außerdem wurde ein Großteil der Produktionen für die TV-Saison im Herbst unterbrochen, die Arbeit an großen Kinofilmen kam zum Erliegen. Der Schauspielerstreik setzt die Hollywood-Studios nun unter zusätzlichen Druck.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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