Französischer Film

Essen als Mittel des Widerstands

31.07.2023, 13.10 Uhr
von Franziska Wenzlick

In Frankreich kocht ein ausgezeichneter Gourmet im 18. Jahrhundert für die Armen. Dabei vermittelt der Film eine kulinarische und auch eine politische Message.

ARD
À la Carte! – Freiheit geht durch den Magen
Drama • 31.07.2023 • 20:15 Uhr

"Nur Kochen reicht nicht, es muss auch gut sein", lautet das Credo von Pierre Manceron (Grégory Gadebois). Als Küchenchef des Duc de Chamfort (Benjamin Lavernhe) hat er das bürgerliche Verständnis von Essen zum reinen Zweck der Nahrungsaufnahme längst hinter sich gelassen. Für den französischen Adel ist Essen im 18. Jahrhundert ein Zeitvertreib; für den Duc sind Mancerons kulinarische Kreationen vor allem Anlass zum Prahlen. Lange dauert es in der Free-TV-Premiere "À la Carte! – Freiheit geht durch den Magen" nicht, bis Pierre den Angebereien seines Dienstherren versehentlich einen Strich durch die Rechnung macht – und entlassen wird.

Bereits 2015 bewies der französische Regisseur Éric Besnard mit der Liebeskomödie "Birnenkuchen mit Lavendel" ein Händchen für filmische Kulinarik. 2021 legte er mit dem warmherzigen Kinofilm "Délicieux" (Originaltitel) nach, den das Erste nun im Rahmen der "ARD SommerKino"-Reihe zeigt. Das Drama nach einem Drehbuch von Nicolas Boukhrief erzählt von Pierres Rückkehr in die Welt der Bürgerlichen, dort, wo Essen eben nur das ist: Essen. Alles ändert sich, als der frustrierte Koch die ebenso schöne wie geheimnisvolle Louise (Isabelle Carré) kennenlernt, die unbedingt kochen lernen will. Gemeinsam mit seinem Sohn ziehen die beiden zu Beginn der Französischen Revolution etwas völlig Neues auf: ein Restaurant, in dem Gäste aus jeder Schicht wie Adelige speisen können.

À la Carte! – Freiheit geht durch den Magen – Mo. 31.07. – ARD: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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