"Annika – Mord an Schottlands Küste": Die Ermittlerin erzählt
"Annika" bringt frischen Wind in die Welt der Krimis. Mit einer guten Prise Ironie versucht die britische Ermittlerin ihre Fälle zu lösen. Die spannende Serie geht dabei neue Wege und lässt die Titelheldin auch mit dem Publikum vor den Bildschirmen sprechen.
Die ersten Eindrücke von "Annika – Mord an Schottlands Küste" könnten aus einem Schottland-Werbespot stammen – zumindest machen die spektakulären Drohnenaufnahmen der Landschaft in der Nähe von Glasgow mächtig Eindruck. Aber eine Stimme holt einen schnell auf den Boden der Tatsachen zurück: Es handelt sich schließlich immer noch um eine Krimiserie. "Ich habe eine Leiche, die sich in nem Netz verheddert hat", erklärt der Mann panisch. So startet die erste Folge der britischen Produktion, die nun im ZDF deutsche Free-TV-Premiere feiert.
Große Herausforderung für Annika
In Großbritannien lief die Serie (Originaltitel: "Annika") bereits 2021. Sie stammt von Drehbuchautor Nick Walker und beruht auf sein erfolgreiches BBC-Radiohörspiel "Annika Stranded". Das Besondere: Bereits im Hörspiel war die Hauptdarstellerin, Schauspielerin Nicola Walker, als die Stimme der Titelfigur zu hören.
Sie spielt Detective Inspector Annika Strandhed, die nach Glasgow zurückkehrt, wo sie den Posten als Leiterin der Marine-Mordkommission der schottischen Polizei übernimmt. Gleich zu Beginn kommen ihr Selbstzweifel: Ist sie dieser Aufgabe überhaupt gewachsen? – Was auch den Episodentitel "Kann ich das?" erklärt.
Die Ermittlerin und ihr Hangzur Literatur
Zu ihrem Team gehört Taucher Michael McAndrews (Jamie Sives). Er kennt Annika von früher und hätte gerne selbst die Leitung der Gruppe übernommen. "Glückwunsch zum Dienstgrad D.I.", begrüßt er sie schnippisch. Doch mit der Zeit verfliegt sein Groll, und ihre Freundschaft blüht wieder auf. Weitere Mitglieder sind die ambitionierte Blair Ferguson ("Harry Potter"-Star Katie Leung) und der perfektionistische Tyrone Clarke (Ukweli Roach).
Am ersten Tag muss Annika mit ihren Detectives im Mord eines Mannes ermitteln, der im Fluss mit einer Harpune im Kopf gefunden wird. Dabei bemerkt das Team, dass Annika ihre Fälle gerne mit literarischen und historischen Bezügen verbindet – in diesem Fall philosophiert sie über Moby Dick und Kapitän Ahabs obsessive Suche nach dem weißen Wal. Oder um es anders auszudrücken: Sie ist der Meinung, dass es sich bei dem Mord um eine Form von Gerechtigkeit handelt.
Ungewöhnliche Erzählweise
Mit einer feinen Prise Ironie und viel Wortwitz gelang den Machern eine Krimiserie, die aus der Masse heraussticht. Krimi muss nicht immer düster und ernst sein. Im Vordergrund stehen nicht nur die Fälle, sondern auch das Privatleben der einzelnen Figuren – insbesondere Annikas schwieriges Verhältnis zu ihrer pubertierenden Tochter Morgan (Silvie Furneaux) wird breit erzählt.
Zudem hat Autor Nick Walker ein weiteres besonderes Kennzeichen in die Serie eingebaut: Die Rolle Annika durchbricht manchmal "die vierte Wand", spricht zum Publikum und kommentiert das Geschehen auf ironische Weise. "Annika' ist die einzige Detektivserie, in der das Publikum der stille Kumpel ist", erklärte Nicola Walker, "wir stecken mit ihr unter einer Decke."
In den ersten drei Folgen führte Philip John Regie. Alle sechs Episoden von "Annika – Mord an Schottlands Küste" werden immer sonntags, um 22.15 Uhr, als Doppelfolge gezeigt.
Annika – Mord an Schottlands Küste – So. 04.02. – ZDF: 22.15 Uhr
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH