ProSieben-Interview

Laschet über Maaßen: "Habe ihn bisher nicht als Antisemiten wahrgenommen"

CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet hat in einem Interview beim Sender ProSieben seinen Parteikollegen Hans-Georg Maaßen gegen den Vorwurf des Antisemitismus in Schutz genommen.

Es war die dritte Runde der Kanzlerkandidaten-Interviews bei ProSieben: Nach der Grünen-Kandidatin Annalena Baerbock und dem SPD-Kandidaten Olaf Scholz war am Montag Armin Laschet (CDU) an der Reihe, seine Positionen zu den wichtigsten gesellschaftlichen Fragen der Gesellschaft zu verdeutlichen. Dabei ging der Kanzlerkandidat der Union unter anderem darauf ein, welche Fehler die Regierung in der Corona-Pandemie gemacht habe. Abermals kam auch die Debatte um die umstrittene Bundestagskandidatur von Hans-Georg Maaßen (CDU) zur Sprache.

Vergangene Woche war Laschet schon einmal auf die Causa Maaßen angesprochen worden und in der ARD-Talkshow "Anne Will" deshalb mit der Klimaaktivistin Luisa Neubauer aneinandergeraten. Diese hatte Maaßen Antisemitismus vorgeworfen. In dem ProSieben-Interview, das von Linda Zervakis und Louis Klamroth geführt wurde, verteidigte Laschet seinen Parteikollegen nun: "Ich habe ihn bisher nicht als Antisemiten wahrgenommen", sagte der 60-Jährige.

Die Begründung Neubauers, wonach Maaßen auf Twitter häufig "problematische Begriffe wie Globalisten" verwende, reiche ihm nicht aus, so Laschet. Er würde bestreiten, dass jeder, der dieses Wort benutze, "innerlich ein Antisemit ist". Der CDU-Parteivorsitzende fügte hinzu: "Wenn man einen so harten Vorwurf – gerade in diesen Tagen, wo wir echten Antisemitismus erleben – aufstellt, braucht man andere Belege als solche linguistischen."

Weniger überzeugt zeigte sich Laschet angesichts bestimmter politischer Entscheidungen, die im Zuge der Corona-Pandemie getroffen wurden: Auf die Frage, für welche Fehler er sich entschuldigen würde, antwortete er: "Als wir Menschen haben alleine sterben lassen in Krankenhäusern und Pflegeheimen – diesen Moment kann man nicht korrigieren" Man müsse sich dafür bei den Angehörigen entschuldigen, so Laschet. Die strengen Besuchsregeln waren zu Beginn der Corona-Pandemie im Zuge der allgemein geltenden Kontaktbeschränkungen getroffen worden.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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