"Das perfekte Dinner"

Tote Tiere als Deko: Neue Dinner-Woche startet bei Jägerin

20.06.2023, 09.56 Uhr

Die neue "Das perfekte Dinner"-Woche startete in Brandenburg. Dort ging es zu Tine, einer Jägerin, wie man unschwer an der Dekoration erkennen konnte. 

An Lampenschirmen und Kerzenhaltern aus Hirschgeweihen scheiden sich sicherlich die Geschmacksgeister, ebenso an Wildgerichten wie Rehrücken und Entenbrust. "Wildenten fliegen viel mehr als zum Beispiel gemästete Barbarie-Enten. Daher sind ihre Brüste etwas kleiner", erklärt Christine aus dem brandenburgischen Falkensee. Die Auftakt-Gastgeberin der Profi-Woche bei "Das perfekte Dinner" muss es wissen, zielte sie als begeisterte Hobby-Jägerin doch schon so manches Mal auf vermutlich schockiert flatternde Wasservögel.

Als Deko entscheidet sich die angebliche Gartenplanerin einer Baumarkt-Kette jedoch für endgültig Martialisches: Die Wassergläser auf der Dinner-Tafel sind von veritablen Schusspatronen durchsetzt – "Kaliber 308, aus meiner eigenen Flinte", behauptet Christine sichtlich stolz. Rustikales Waidfrauenheil durchzieht auch ihr Menü, was jedoch sehr vage formuliert Rätsel offen lässt. Auf die Vorspeise "Goldener Ring" folgt der kryptische Hauptgang "Von den Läufen in die Luft" und das "Dessert mit WOW".

"Trocken, so richtig hinüber, konnte ich nur mit Mühe essen"

Traditionell geht es bei der "Profi-Woche" darum, unter den Gourmets einen versteckten Profi auszumachen. "Wie im Krimi, nur dass es nicht um den Mörder geht", fasst Thomas (41), vermeintlicher Buchhaltungs-Berater, zusammen und gibt seine Überzeugung preis: "Profi ist, wer die schärfsten Messer hat." Oder gleich einen Wetzstein wie Christine, mit dem sie den Rehrücken für den Hauptgang durchbohrt: "So geht's am besten."

Doch während die Löcher für die Backpflaumenfüllung sitzen, übertreibt sie es laut Gästemeinung etwas mit der Süße: "Als hätte sie ein Glas Marmelade warm gemacht", kritisiert der nach eigenen Angaben "Medienmensch" Stefan (60) die Soße aus Wildfonds, Portwein, Brandy und etwas Schokolade. Diese diene vermutlich dazu, die allzu Fitness-gestählte Entenbrust zu erweichen: "Trocken, so richtig hinüber, konnte ich nur mit Mühe essen", lautet Stefans vernichtendes Urteil.

"Himbeer-Sahne-Deko ist so Achtziger"

Auch die Vorspeise, Lachstartar auf Avocado-Wasabi-Mayonnaise mit einem formschönen Blätterteig-Sesam-Ring, findet nicht hundertprozentigen Anklang. So ist "Ärztin" Daniela (60) trotz ihrer Alkohol-Allergie und einer operativen Magenverkleinerung eigentlich der Meinung: "Gutes Essen ist Gaumensex." Bei Tines "Goldenem Ring" findet sie keinerlei Liebesspiel: "Geschmacklich nicht stark genug." "Da fehlt mir das Gold", kommentiert Thomas lapidar. Das Dessert, mit Semifreddo gefüllte und mit Karamellsoße übergossene Schokokugeln, findet am meisten Anklang, trotz Thomas Retro-Anspielung: "Himbeer-Sahne-Deko ist so Achtziger."

Bislang schwer zu sagen, wer hier der Profi ist: Die etwas rätselhafte Dani, Hauptkritiker Stefan, Alleskenner Thomas oder gar der "gelernte Metzger" Paul (28)? Christine, die 27 Punkte erhält, womöglich nicht. Aber ihre Mission liegt ohnehin woanders: "Ich werde ihn enttarnen, überführen – und jagen."


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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