"Der Bozen-Krimi": Warum musste der Holzschnitzer sterben?
Die Mafia plant ein monströses Bauprojekt und der brave Holzschnitzer Höllrigl wurde ermordet. Erster von zwei neuen "Bozen-Krimis" im Ersten.
Die Fans dürfen sich auf zwei neue "Bozen-Krimis" unter der Regie Thorsten Näters freuen. Im ersten der beiden, "Verspieltes Glück", kämpft Chiara Schoras als "Frau Commissario" Soja Schwarz wieder einmal an mehreren Fronten. Im Sarntal in Südtirol hat die Mafia ein monströses Stauwerk geplant, zu dessen Zwecken eine lokale Politikerin umgewendet werden soll. Ob das mit Hilfe des Mafia-Jägers Riccardo (Stefano Bernardin) noch verhindert werden kann?
Weit eher zu Herzen gehend ist allerdings der Mord an einem braven Holzschnitzer, der so begabt war wie leider dem Glücksspiel ergeben. Nun liegt Vitus Höllrigl (Claus Peter Seifert) in seiner Werkstatt in seinem Blut. Er wurde mit einem Schnitzmesser erstochen. Als Täter kommen viele infrage, Höllrigl hatte bei allen möglichen Leuten schwere Schulden, nicht zuletzt bei der Bank. Rache könnte ein Mordmotiv gewesen sein – noch tags zuvor hatte das Opfer mit dem Hotelier Staffler (Miguel Herz-Kestranek) einen handgreiflichen Streit. Wieso warf er dem Hotelbesitzer wutentbrannt den Satz: "Wir zwei ha'm mehr gemeinsam als du glaubst" entgegen?
Während die Tochter des verschuldeten Schnitzers nach dem Tod des Vaters in Armut zu versinken droht, weil zu allem Unglück ihr kleiner Sohn an einer unheilbaren Muskelschwäche leidet, führt der Hotelbesitzer ein unseliges Familienregiment. Treten die alten Heimatroman-Motive von Neid und Missgunst hier wieder vermehrt in den Vordergrund? Etwas mehr Gebirgsdrama, wie es der Sella-Blick zu Beginn jeder Folge verspricht, täte dem Bozen-Krimi sicher gut. Fehlt dazu vielleicht der Mut? Am Scheitel der Sprachgrenzen wäre auch etwas mehr Sprachpflege angebracht. Es geht sehr hochdeutsch zu, die Studio-Synchronisation trägt das Ihre zur sterilen Anmutung bei. Dabei dürfte die Beliebtheit der Reihe doch vor allem auf die Attraktion der Location zurückzuführen sein.
Der nächste Bozen-Krimi, "Vergeltung", folgt am Donnerstag, 10. März, um 20.15 Uhr. Darin wird Frau Commissario mit einem längst vergessenen Fall konfrontiert.
Der Bozen-Krimi: Verspieltes Glück – Do. 03.03. – ARD: 20.15 Uhr
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH