Leichtathletin musste Karriere beenden

"Echtes Leben: Burnout einer Leistungssportlerin": Wie ging Louisa Grauvogel mit dem Aus um?

11.04.2023, 08.16 Uhr
von Aylin Rauh

Die ehemalige Leichtathletin Louisa Grauvogel machte die Erfahrung, dass ihre Leidenschaft ihr zum Verhängnis wurde. 2022 musste die Sportlerin ihre Karriere aufgrund eines Burnouts beenden. Die Filmemacherin Laura Trust begleitete den Weg von Louisa Grauvogel in ihrer "Echtes Leben"-Reportage. 

ARD
Echtes Leben: Burnout einer Leistungssportlerin
Dokumentation • 11.04.2023 • 23:35 Uhr

Bronze, Silber, Gold und eine Meisterschaft nach der anderen: Die deutsche Leichtathletin Louisa Grauvogel war auf der Überholspur. Die Spezialistin für den Siebenkampf trat zusätzlich auch in Einzeldisziplinen an. Ihre besondere Stärke war der Hürdenlauf. Umso überraschender kam im Oktober 2022 die Bekanntgabe des Karriereendes. Die heute 26-Jährige trat als Sportlerin zurück. Der Stress und die große körperliche Belastung waren zu viel, führten zu einem Hörverlust des rechten Ohrs. Wie Grauvogels Leben nach dem Hörsturz heute aussieht und wie schwierig die Zeit nach ihrem Karriere-Aus war, schildert sie in der neuen Ausgabe der ARD-Reportagenreihe "Echtes Leben" mit dem Titel "Burnout einer Leistungssportlerin".

Offene Einblicke in die Gefühlswelt 

Für den Film begleitete Filmemacherin Laura Trust die ehemalige Hochleistungssportlerin über mehrere Wochen und konnte dabei viele intensive persönliche Eindrücke einfangen. Grauvogel gewährt offen Einblicke in ihre Gefühlswelt und offenbart, wie herausfordernd die Zeit nach der Bekanntgabe ihres Karriereendes war. Sie hat sich all die Jahre durch ihre Leistungen und über den Sport definiert – und dann machte sie von jetzt auf gleich damit Schluss. Ein schwieriger Schritt, der allerdings notwendig war, um ihre Gesundheit nicht zu gefährden.

Bereits, als sie letztes Jahr auf Instagram ihr Karriere-Aus verkündete, erklärte sie, wie hoch der Druck in den letzten Jahren für sie gewesen ist. "Ich habe immer alles versucht, die beste Sportlerin zu sein, die ich sein konnte. Das habe ich wirklich getan. Aber gleichzeitig wollte ich auch eine gute Schülerin sein, ein guter Mensch, eine liebevolle Tochter, eine ermutigende Schwester, eine loyale Freundin." Es war zu viel.

Neuorientierung nach Karriereende

Zwar sei ihre Hörfähigkeit zu dem Zeitpunkt wieder zu 80 Prozent hergestellt gewesen, aber, so teilte sie mit, "es gibt auch eine komplexere Antwort, die den ganzen Stress für meinen Körper verursacht und sehr wahrscheinlich überhaupt erst zum Hörverlust geführt hat". Am Ende war es für Grauvogel "einfach nicht möglich, alles diesem Sport zu widmen und gleichzeitig meine akademische Karriere voranzutreiben, damit ich für den Rest meines Lebens in einem Beruf arbeiten kann, der mir wirklich Spaß macht". Dennoch sei sie dankbar "für alles, was ich als Sportlerin erleben durfte, und diese besonderen Momente werden ein Leben lang Teil von mir bleiben". Eine Karriere, auf die sie stolz sein kann: So gewann die Sportlerin 2013 bei den U18-Weltmeisterschaften Bronze im Siebenkampf und wurde 2020 Deutsche Hallenmeisterin mit der 4x200-Meter-Staffel.

Neben ihren Erfolgen und dem Karriere-Aus steht die Frage nach dem "Wer bin ich?" im Zentrum der Reportage über Grauvogels Leben. Nach ihrem Karriereende musste sie sich neu orientieren und zu sich selbst finden. Eine weitere entscheidende Hürde im Leben der ehemaligen Spitzensportlerin.

Echtes Leben: Burnout einer Leistungssportlerin – Di. 11.04. – ARD: 23.35 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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