Stress in der Castingshow

DSDS-Jurorin Katja Krasavice versucht Dieter Bohlen mit Sticheleien aus der Reserve zu locken

09.04.2023, 11.58 Uhr
von Jürgen Winzer

Noch acht Talente kämpften im Halbfinale von "Deutschland sucht den Superstar" versuchen sich in das Finale zu singen.  Katja Krasavice und Dieter Bohlen haben indes ihr eigenes Duell. 

Monika Gajek (21), Lorent Berisha (19), Sem Eisinger (29) und Kiyan Yousefbeik (25) – mit ihnen wird es am nächsten Samstag im Finale von "Deutschland sucht den Superstar" (RTL) ein Wiedersehen geben. Dann werden auch – aller Voraussicht nach – Katja Krasavice (26) und Dieter Bohlen (69) ein allerletztes Mal an ein und demselben Tisch Platz nehmen. Wenn Katja Krasavice dann ähnlich auf Krawall gebürstet ist wie im Halbfinale, kann auch dieser Showdown spannend werden.

Sie werden keine Freunde mehr werden. Verschwörungstheorien hier ("Warum ist ausgerechnet bei mir die Musik ausgefallen?"), Sexismusvorwürfe dort. Katja Krasavice dürfte Dieter B. aus T. nicht in ihre Nachtgebete einschließen. Und der Pop-Titan höchstens bitten "Herr, lass auch die letzte Sendung an mir vorübergehen." Sie würdigten sich im Halbfinale keines Blickes, Katja verwehrte Bohlen den Eingangsapplaus und giftelte inbrünstig, aber der Titan blieb stählern cool.

Fehde gegen Bohlen

Vordergründig ging es darum, die "fantastischen Vier" zu ermitteln, die kommenden Samstag um Ruhm ("Deutschlands Superstar"), Ehre (Tour mit Dieter Bohlen) und Kohle (100.000 Euro) singen dürfen. Aber vor allem Katja Krasavice machte das Coloneum zu ihrem Kolosseum, zum Schauplatz ihrer Fehde gegen Bohlen. Dieser Feldzug für die vermeintlich Unterdrückten und die aus dem Rahmen des Mainstream Fallenden findet die DSDS-Fan-Community mehrheitlich allerdings hauptsächlich nervig, wie die Posts bei Instagram zeigten.

Krasawice stichelte ausgiebig. Bohlen kritisierte Lawa Baban für ihre Songauswahl ("Ein Desaster!") und dafür, dass durch ihr "sexy Pipapo" der Performance die Konzentration gefehlt habe – Krasavice bezeichnete die Songauswahl dagegen als "perfekt" und feierte die Kandidatin für ihren Mut, sich als sexy Frau zu präsentieren: "Ich liebe dich. Du bist eine m*therf*cking bad Bitch!" So ging das munter weiter.

Uneinigkeit in der DSDS-Jury

Peris Grigoriadis (25), zweifellos ein witziger Typ und guter Entertainer, dafür aber ein stimmlich hörbar begrenzter Sänger, wurde von Bohlen exakt so eingestuft: "Du kannst vielleicht 'Let's Dance' gewinnen, aber keine Gesangsshow." Abgesehen davon, dass es angesichts dieses Urteils durchaus bemerkenswert ist, dass auch Bohlen dafür verantwortlich ist, dass es Peris in die Live-Shows schaffte, sprang Krasavice Peris sofort zur Seite: "Du kannst alles machen, Mann!"

Nicht nur Bohlen, auch sein Buddy Pietro Lombardi (30), zog Krasavices Unmut auf sich. "Das war eine deiner schlechtesten Leistungen hier", urteilte er über Aileen Sagers (23) Darbietung ("Achterbahn", Helene Fischer). "Das finde ich gar nicht", grätschte ihm Krasavice ins Wort, "ich fand es eine deiner besten". Bohlen bedauerte David Leischik, weil der ausgerechnet im wichtigen Halbfinale nicht seinen besten Tag erwischt hatte – Krasavice schickte einen als Trost getarnten Giftpfeil: "Man muss nicht immer perfekt sein." Wenn nicht im Halbfinale, wann dann?

Krasavice fällt Bohlen brüsk ins Wort

Je später der Abend, desto furioser Katja Krasavice. Als Moderatorin Laura Wontorra die Meinung der Juroren abfragen wollte, wer es denn ins Finale schaffen würde, zogen sich Leony Burger ("Ich gönne es allen.") und Lombardi ("Ich habe alle in mein Herz geschlossen") aus der Affäre. Bohlen lästerte "Klar, ihr macht auch bei Wahlen bei jeder Partei ein Kreuz" und wurde von Krasavice einmal mehr unterbrochen: "Ja, mach ich auch für euch. Ihr seid für mich alle Superstars."

Das hörte sich stark nach Widerspruch um des Widerspruchs willen an, Sinn ergibt sowas bei einem Wettbewerb ja nicht wirklich. "Wozu überhaupt anrufen", meinte ein Instagram-User süffisant, "dann können wir ja gleich alle zum Sieger erklären". Bohlen blieb cool und zeigte Kante: "Lawa, Peris und Aileen werden auf jeden Fall Probleme haben."

Krasavice lästert über Bohlens Musikverstand

Während der Notar die Fan-Stimmen prüfte, schlug auf der Bühne die große Stunde von Nikolaos Simediriadis (23). "Big N", so sein Künstlername, ist bereits jetzt einer der Gewinner der Jubiläumsstaffel. Sein eigener Casting-Song "Let's Bounce" ging viral und wurde zum Streaming- und Download-Hit. Der Mann ist jetzt schon Kult. Er durfte seinen Song live performen und war hinterher schwer von der Bühne zu kriegen.

Auch Dieter mag Big N, trotzdem nutzte Krasavice den bunten Paradiesvogel, um noch einmal gegen Bohlen zu keilen: "Dieter sagt ja immer, Rap ist keine Musik", krakelte sie, "aber wer hat die meisten Clicks? Du, ein Rapper! Rap hat eine Berechtigung in der Musik!" Ob die deutsche Rapszene, spätestens seit den frühen 90er-Jahren, als Krasavice noch nicht einmal geboren war, äußerst erfolgreich, diese "krawallsavicische" Unterstützung wirklich braucht?

Bohlen blieb weiter cool. Vielleicht ist er einfach altersweise genug: Er wird wahrscheinlich auch diesen Sturm überstehen. Und nächstes Jahr in der DSDS-Jury sitzen. Katja Krasavice mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht. Am Ende übrigens behielt der "Pop-Titan" Recht. Die Fans voteten, wie er es vorhergesehen hatte. Aileen, Lawa, Peris und David schafften es nicht ins Finale. Dort stehen Monika, Lorent, Sem und Kiyan – und sehen den letzten Showdown zwischen Krasavice und Bohlen. Zumindest den letzten bei DSDS.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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