"Endlich Klartext"

Abdelkarim: "Mussten gar nicht nachhelfen, damit die Politiker ehrlich sind"

14.09.2021, 16.35 Uhr
Comedian Abdelkarim möchte Antworten von Politikern bekommen.
Comedian Abdelkarim möchte Antworten von Politikern bekommen.  Fotoquelle: RTLZWEI

Abdelkarim nimmt deutsche Politiker mit in den Alltag von Bürgerinnen und Bürgern. Ohne zu wissen, was sie erwartet, treffen Kevin Kühnert (SPD), Katja Kipping (Die Linke), Ricarda Lang (Bündnis 90/Die Grünen), Jana Schimke (CDU), Johannes Vogel (FDP) und Karsten Hilse (AfD) Bürgerinnen und Bürger, die ihnen veranschaulichen, wie sich die Politik auf ihr alltägliches Leben auswirkt. Wir haben mit ihm über das ungewöhnliche Format gesprochen.

TV-TIPP

"Endlich Klartext! - Der große RTLZWEI Politiker-Check 2021"

14. und 21. September, 23.50 und 23.45 Uhr

RTLZWEI

Glauben Sie, dass das Format "Endlich Klartext!" Wählern bei ihrer Entscheidungsfindung helfen kann?

Es gibt vor der Bundestagswahl einige gute Infoangebote und "Endlich Klartext" bei RTLZWEI ist eins davon. Bei uns treffen Politiker auf Menschen, die die Folgen von politischen Entscheidungen in ihrem Alltag direkt spüren und ausbaden müssen. Unnachgiebig haben sie mit guten Argumenten den Politikern gesagt, warum sie bei bestimmten Themen mit der Politik unzufrieden sind. Die Politiker hatten also keine Chance, sie mussten Farbe bekennen. Aus diesem Grund wird "Endlich Klartext" einige Fragen beantworten und so einen Teil zur Entscheidungsfindung beitragen.

Wie kann man Politiker dazu bringen, dass sie ehrlich und nicht ausweichend antworten?

Die Politiker sitzen bei uns nicht in einer Talkshow mit anderen Politikern. Sie haben quasi ein Auswärtsspiel. Wir mussten da gar nicht nachhelfen, damit die Politiker ehrlich sind.

1. Einige Politiker hatten von sich aus Bock, ehrlich zu sein - soll vorkommen - und

2. Die Menschen, die wir getroffen haben, ließen sich nie mit halbgaren Antworten abspeisen. Die Politiker merkten sehr schnell, dass sie bei "Endlich Klartext" mit auswendig gelernten Ablenkungsantworten nicht weit kommen würden.

Sie sind der breiten Masse eher als Comedian bekannt. Weshalb der "Ausflug" ins Politik-Ressort?

Damit ich in Interviews auch mal gesiezt werde. Außerdem ist Stand Up Comedy sehr oft auch politisch. Wie bei einem Gespräch mit Freunden ist auch bei Stand Up Comedy jedes Thema möglich.

Für die Bundeszentrale für politische Bildung sind Sie als "Abdelkrator" mit dem Format "Abdelkratie" im Einsatz. Kann man so Nicht-Wähler oder Politik-Muffel erreichen?

Mit der "Abdelkratie" haben wir viele Menschen erreicht. Und da sind auch viele dabei, die sich sonst nicht so sehr mit Politik befassen. Ein 15-jähriger Junge hat mir mal gesagt, dass er oft das Gefühl hat, dass Politiksendungen nur für Menschen gemacht werden, die eh schon alles wissen. Da ist es natürlich klar, dass man nach 3 Minuten das Interesse verliert. Die "Abdelkratie" versucht, wichtige Prinzipien und Stützen unserer Demokratie verständlich auf den Punkt zu bringen.

Was meinen Sie? Bringt die Bundestagswahl einen positiven Wandel oder bleibt alles beim Alten mit "neuen" Gesichtern?

Ich wäre ja schon happy, wenn sich ein Großteil der beteiligten Politiker zusammenreißt und sich nach der Wahl in besserer Form zeigt als jetzt im Wahlkampf. Und wenn dann noch wieder die Themen im Vordergrund stehen und es keine Große Koalition gibt, dann könnte es einen positiven Wandel geben. Wir bleiben mal alle optimistisch. Schlag ich vor.

ABDELKARIM AUF TOUR

Noch mehr Politik mit Abdelkarim gibt es bei der Bundeszentrale für politische Bildung, für die der Comedian das Format "Abdelkratie" realisiert. Ab Herbst ist er zudem mit seinem neuen Programm "Wir beruhigen uns" auf Tour.

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