Die gefährliche Altlasten der versteckten Deponien bedrohen Umwelt und Gesundheit der Deutschen, wie eine 3sat-Doku zeigt.
Aus den Augen, aus dem Sinn. So lautete frei gefasst noch bis in die 1970er-Jahre das Abfallkonzept in vielen deutschen Städten und Dörfern. Wie Filmemacher Michael Nieberg in seiner brisanten neuen Dokumentation "Gefährlicher Müll – verborgene Deponien der Gemeinden" aufzeigt, wurde der Abfall oft einfach nur dorthin gekippt, wo gerade Platz war. Eine genau Kartierung der Lage gibt es kaum, noch weniger Informationen liegen heute über mögliche Gefahrstoffe im Untergrund vor. Der Beitrag, den 3sat in Erstausstrahlung zeigt, warnt vor einer von Tag zu Tag brisanter werdenden Gefährdung für Umwelt und Gesundheit.
Experten sprechen von schätzungsweise bis zu 100.000 solcher Müllkippen in Deutschland. Sie werden zu einem immer größeren Problem. Wer jeweils die Haftung für eine mögliche Sanierung übernimmt, ist höchst umstritten. Oft ist nun das Grundwasser durch einsickernde Schadstoffe bedroht. Außerdem setzen viele frühere Schutt- und Müllplätze giftige Deponiegase frei.
"Wir müssen die Standorte im Auge behalten – und möglichst sanieren", sagt Helmut Meuser, Professor für Bodensanierung und Bodenschutz an der Hochschule Osnabrück. Er untersucht schon länger solche problematischen früheren Müllkippen.
Im Anschluss ist das brennende Thema auch Gegenstand der Diskussion in der Sendung "Scobel" um 21.00 Uhr.
Gefährlicher Müll – verborgene Deponien der Gemeinden – Do. 03.03. – 3sat: 20.15 Uhr