"Hotel Barcelona": Familiensaga in traumhafter Umgebung
Heute Abend gibt es eine Einladung in das "Hotel Barcelona". In zwei Teilen wird die Familiensaga um die alleinerziehende Mutter Laura (Mina Tander) erzählt. Ihre Hoffnung ist, das in Katalonien gelegene Gasthaus ihrer Eltern vor dem Aus zu bewahren.
Fast zehn Millionen Touristen, so will es eine aktuelle Studie wissen, nächtigten im Jahr 2022 in der spanischen Metropole Barcelona. Eine ohnehin schon stolze Zahl, die das ZDF nicht davon abhält, die Hotelbettenauslastung der katalanischen Hauptstadt weiter zu optimieren: Die Handlung des "Herzkino"-Zweiteilers "Hotel Barcelona" findet zwar zu weiten Teilen innerhalb des titelgebenden Domizils statt – Tribut zollt Regisseur Christian Theede ("Tatort") der Schönheit Barcelonas in seinen beiden Sonntagsfilmen aber allemal.
Ein altes, ehrwürdiges Haus
So dürften, unter anderem aufgrund der beeindruckenden Luftaufnahmen, bereits die ersten Minuten der Familiensaga bei dem ein oder anderen Zuschauer Fernweh hervorrufen. Auch Laura Santos (Mina Tander), die Protagonistin der Reihe, scheint die Kulisse zu genießen. Gemeinsam mit ihrem pubertierenden und meist desinteressierten Sohn Pedro (Tristán López) kehrt sie zurück nach Barcelona, um den Sommer im Hotel ihrer Eltern zu verbringen. Der zuletzt immer öfter in Probleme verwickelte Pedro soll dort in der Küche unter der Leitung von Castillo Diaz (Manuel Cortez) arbeiten, um nicht noch weiter auf die schiefe Bahn zu geraten.
Doch auch auf Laura wartet bei dem Besuch die ein oder andere Herausforderung: Hotelchefin Isabel (Inka Friedrich) nimmt es ihrer Tochter auch nach Jahren noch übel, dem Familienbetrieb den Rücken gekehrt zu haben. Lauras Vater Viktor (Herbert Knaup) ist da weitaus gnädiger – auch, wenn ihm der Zustand des Hotels ebenso viel Sorgen bereitet wie seiner Frau.
Das einst so namhafte Haus ist in die Jahre gekommen; ein schwerwiegender Wasserschaden und ein clever agierender Konkurrent setzen die Hoteliers zusätzlich unter Druck. Die Lage ist ernst: Das Hotel muss zukunftssicher gemacht werden, sonst droht das Aus. Laura, die sich anderenorts einen Namen als Nachhaltigkeitsberaterin für Hotels gemacht hat, könnte den elterlichen Betrieb mit ihrer Expertise retten. Die Alleinerziehende hadert: Ein Umzug nach Barcelona würde nicht nur dem Hotel, sondern auch ihrem Sohn guttun. Doch kann Laura wirklich ihr Leben hinter sich lassen?
"Großes Märchen zum Wegträumen"
ZDF-Redakteur Wolfgang Grundmann beschreibt "Hotel Barcelona" als "großes Märchen zum Wegträumen". Gleichzeitig sei der Zweiteiler ein "mitreißender, aufregender Fernsehroman mit heutigen Figuren und reichlich Abenteuer". Tatsächlich ist es dem Autoren-Duo Sebastian Wehlings und Christian Lyra ("Lindenberg! Mach dein Ding") gelungen, eine spannende Geschichte zu erzählen, die Lust auf mehr macht – auch, wenn die hochkarätig besetzte Produktion letztlich vor allem durch ihre Optik besticht.
"Wir wollten keine schmonzettenhaften Postkarten filmen, sondern cineastisch große Bilder, die Wellness für die Augen sind", sagt auch Produzent Stefan Raiser (Dreamtool). "Natürlich soll man darin versinken können und die Schönheit Barcelonas aufsaugen, aber für die ganze Bandbreite haben wir uns mit den Einheimischen auch kleine, unentdeckte Locations gesucht, um glaubhaft und authentisch zu sein."
Die Tourismusindustrie Barcelonas wird es den Machern danken. Darüber hinaus wird jener Teil des TV-Publikums, der Mitte September bereits dem Sommer nachtrauert, mit "Hotel Barcelona" voll auf seine Kosten kommen. Bei so viel Urlaubsfeeling lässt sich schließlich auch über die etwas flach geratenen Dialoge und die nicht sonderlich komplexe Handlung hinwegsehen.
Den zweiten Teil der Reihe zeigt das ZDF eine Woche später, am Sonntag, 17. September, ebenfalls um 20.15 Uhr.
Hotel Barcelona – So. 10.09. – ZDF: 20.15 Uhr
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH