EM 2020/21

ProSieben reagiert mit Logo in Regenbogenfarben auf UEFA-Beschluss

Die Münchner Alianz Arena darf am Mittwoch nicht in Regenbogenfarben erleuchten. Das gab die UEFA am Dienstag bekannt. ProSieben kündigte daraufhin an, sein Senderlogo zu ändern.

ProSieben erstrahlt am Mittwoch in Regenbogenfarben: Wie der Sender am Dienstag via Twitter bekannt gab, werde das Senderlogo "aus guten Gründen" geändert. Zu einem Bild der einschlägigen stilisierten Ziffer Sieben in Regenbogenfarben setzte der Sender die Hashtags "#HUNGER", "#EURO2020", "#Regenbogenfarben" und "#Regenbogen". Wie lange das Statement "On Air" bleiben wird, ist nicht bekannt.

Senderchef Daniel Rosemann kommentierte ebenfalls bei Twitter die Aktion: "Wenn die #AllianzArena schon nicht darf – wir dürfen. Und wir WOLLEN. Morgen ändern wir unser Senderlogo für ein wichtiges Zeichen."

Hintergrund dieser ungewöhnlichen Aktion ist die aktuelle Meldung, wonach die UEFA die Beleuchtung der Münchner Allianz Arena in Regenbogenfarben beim Spiel Ungarn gegen Deutschland am Mittwochabend untersagt hat. Ein entsprechender Antrag des Münchner Stadtrats, der die Beleuchtung als Zeichen der Vielfalt und der Toleranz gegenüber selbstbestimmten Lebensformen und sexueller Orientierung forderte, wurde abgelehnt. "Die Uefa ist gemäß ihrer Satzung eine politisch und religiös neutrale Organisation", heißt es in der Begründung des Verbands. "Angesichts des politischen Kontextes dieses speziellen Antrags – eine Botschaft, die auf eine Entscheidung des ungarischen nationalen Parlaments abzielt – muss die Uefa diesen Antrag ablehnen."

Am 15. Juni hatte die ungarische Regierung unter Viktor Orbán eine Gesetzesinitiative auf den Weg gebracht, welche die Informationsrechte von Jugendlichen einschränken soll. Das Gesetzespaket soll jungen Menschen unter anderem den Zugriff auf alle Medien wie Bücher und Filme erschweren, in denen Homosexualität und Transsexualität eine Rolle spielen. Darunter fallen unter anderem auch Werbespots von Firmen, die sich offen für LGBTQ-Rechte einsetzen. Solche Werbeclips sollen sogar gänzlich verboten werden. Die EU drohte Ungarn daraufhin mit Zahlungskürzungen.

Bei der Fußball-Europameisterschaft hatte sich zuletzt der deutsche Nationaltorwart Manuel Neuer öffentlich mit der LGBTQI+-Community solidarisiert: Bei den EM-Spielen gegen Frankreich (0:1) und Portugal (4:2) trug der 35-Jährige eine Kapitänsbinde in Regenbogenfarben. Die UEFA hatte daraufhin eine Disziplinar-Ermittlung angekündigt aufgrund des Verdachts, hier handle es sich um ein nicht genehmigtes politisches Statement. Inzwischen wurden die Ermittlungen wieder eingestellt.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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