"Mehr gesellschaftliche Verantwortung"

ProSiebenSat.1 stärkt Nachrichten-Angebot

30.12.2022, 10.05 Uhr

2023 wird der Medienkonzern ProSiebenSat.1 die eigenen Informationsangebote bündeln und neu ausrichten. "Wir wollen auch lokaler werden, näher an den Menschen", erklärte Sven Pietsch, Chefredakteur der Seven.One Entertainment Group.

Die ProSiebenSat.1-Sender richten ihr Informationsangebot neu aus und kündigen eine neue News-Marke an. "Wir werden ab 1. Januar die Nachrichten aus unserer eigenen Redaktion heraus produzieren und senden", verriet Sven Pietsch, der als Chefredakteur für die Seven.One Entertainment Group tätig ist, jetzt der Deutschen Presse-Agentur. Ab 2023 würden die Nachrichtensendungen von ProSieben, SAT.1 und Kabel Eins in einem zentralen Studio produziert, das derzeit in Unterföhring entsteht, wo der Medienkonzern seinen Hauptsitz hat.

Wie berichtet wurde, soll es keine Einheitsnachrichtensendung für alle drei Sender geben. Vielmehr, so Pietsch, würden die Nachrichten auf die jeweilige Zielgruppe des Senders abgestimmt. "Wir wollen auch lokaler werden, näher an den Menschen", erklärte er der dpa. Auch die Inhalte für den digitalen Auftritt sollen ausgebaut werden. "Die Digitalkolleginnen und -kollegen arbeiten Hand in Hand mit der TV-Redaktion", verriet der Chefredakteur. Mittelfristig sei "es denkbar, dass wir unsere Informationsangebote aus der Nachrichtenredaktion heraus noch verstärken werden".

Bisher wurden die Nachrichtensendungen von dem TV-Sender Welt produziert, der zum Medienhaus Axel Springer gehört. Demnächst läuft der Vertrag aus.

Zunächst werden die Veränderungen beim Fernsehpublikum nicht auffallen, "weil sich die optische Gestaltung und das Erscheinungsbild der Sendungen noch nicht ändern werden", erklärte Pietsch. "Es kommen aber drei neue Moderatorinnen dazu." So wird unter anderem Journalistin Claudia von Brauchitsch die Nachrichten präsentieren. Erst im Mai 2023 folge "ein komplett neuer Auftritt aller Nachrichtensendungen und -formate unter einer einheitlichen Marke". Den Namen der Marke gab Pietsch allerdings nicht bekannt.

"Im Vergleich zu unserer bisherigen Nachrichtenproduktion ist das kein Sparmodell", unterstrich der Chefredakteur. "Wir betrachten das als langfristige Investition." Er machte keine detaillierten Angaben zu den Ausgaben. Es sei "mit dem Vorstand beschlossen" worden, "dass wir mehr gesellschaftliche Verantwortung übernehmen wollen, weil sich die Welt in sehr unsicheren Zeiten befindet".

Auch RTL hat in den vergangenen Jahren das eigene Newsangebot neu ausgerichtet, unter anderem, um das Image zu stärken und die Inhalte des Senders vielseitiger zu gestalten.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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